Hildesheim und seine Marktplätze

Mit der städtebaulichen Entwicklung vom 9.-14.Jahrhundert, von der einfachen Wik (Herberge) am Ufer der Innerste, bis zur ummauerten Stadt, ging auch die stetige Zunahme des Handels einher.

Hildesheim entwickelte sich von einem einfachen Straßenmarkt(Alter Markt), wo die durchreisenden Händler ihre Waren feilboten, oder die dort siedelnden Handwerker und Kaufleute an die Durchreisenden ihre Produkte verkauften, weiter zur Domburg, wo unter geschützten Verhältnissen die Bewohner der Domburg sich eindecken konnten(Ab dem 11. Jahrhundert) zu einzelnen Marktplätzen(kleiner Markt, großer Markt, Pferdemarkt, Neustädter Markt).

Am Anfang führte wahrscheinlich der Hellweg, die Handelsstrasse auf der Ost-West Achse, von Köln und aus Flandern kommend über mehrere verschiedene Strecken in östliche Richtung nach Magdeburg, und Halberstadt und weiter in Richtung Baltikum und Russland, direkt über den Domhof, der Domburg der Hildesheimer Bischöfe.
Bischof Bernward ließ um 1000 n. Chr. eine Mauer mit Wehrtürmen errichten um seinen Bischofssitz besser schützen zu können.

Die Entwicklung Hildesheim vom suburbium zu einer eigenständigen Stadt vollzieht sich ab dem 11. Jahrhundert mit dem Wirken der Bischöfe Bernward und Godehard.

Beide Bischöfe ziehen zahlreiche Handwerker und bedeutende Lehrer(Domschule) an, die sich in Hildesheim niederlassen. Bischof Bernward baut die Michaeliskirche und die Benediktiner Abtei, auf dem Michaelishügel, heute UNESCO Weltkulturerbe,

Bischof Bernward vergibt zahlreiche Aufträge kirchlicher Kunstschätze an die Handwerker. Die Bronzetüren des Doms, die Bernward od. Christussäule, das Bernward Kreuz oder eben die Michaeliskirche, sorgen dafür das auf und rund um der Domburg das Leben pulsiert und immer mehr Menschen sich dort niederlassen.
Gepaart mit der geostrategischen Bedeutung der zwei wichtigen Handelswege von Ost nach Westen und von den Hafenstädten des Nordens weiter in Richtung Süden, nach Goslar, Göttingen und weiter in Richtung Frankfurt und Nürnberg Richtung Alpen und Südeuropa.

Bischof Godehard weiht zahlreiche Kirchen in der Gegend rund um Hildesheim und in Hildesheim selbst. So ist es ihm zu verdanken, das St. Andreas(Schutzheiliger der Kaufleute) zur Bürgerkirche in Hildesheim wird. Er lässt aus der kleinen Kapelle, die einst an dieser Stelle gestanden haben soll, eine romanische Kirche errichten, die dann in späterer Zeit immer noch erweitert wird.
Und weil sich die kleine Stadtgemeinde(cives) mit ihrem Bischof Godehard wohlfühlt und ihm zugetan ist, wird auch Bischof Godehard als Stadtpatron im Stadtsiegel thronen.

So entwickelt sich allmählich eine eigenständige Gemeinde, die sich im Laufe der Jahrhunderte immer weiter in Richtung Osten ausbreitet.

In romanischer Zeit verlagerte sich das Zentrum der Markt- und Handwerkersiedlung aus der feuchten Niederung zwischen Domburg und Michaeliskirche („Alter Markt“) hierher, und die Kapelle wurde durch eine romanische Kirche mit mächtigem Westwerk ersetzt.

Der Bau der gotischen Kirche wurde, unter Einbeziehung des romanischen Westwerks und Beibehaltung des basilikalen Querschnitts, Ende des 14. Jahrhunderts begonnen, der Chor 1389, das nördliche Seitenschiff 1404, der Turm 1503. 1504 wurde das Langhaus mit den Seitenschiffen bis an den Turm herangeführt. Der Turm erreichte jedoch erst 1883 seine endgültige Höhe, vorher ragte er kaum über den Rest des Gebäudes hinaus. Der Innenraum erinnert mit Chorumgang und Kapellenkranz im Osten an französische Kathedralen.

Wie die Marktkirchen in vielen anderen deutschen Bischofsstädten repräsentierte St. Andreas im Hochmittelalter das bürgerliche Selbstbewusstsein gegenüber der landesherrlichen Gewalt des Bischofs (Hochstift), die sich im Dom darstellte.(Wikipedia)

Der Marktplatz wurde nach dem Alten Markt und dem Andreasplatz erst relativ spät zum Handels- und Lebenszentrum der Stadt. Dort stellten sich in der Frühen Neuzeit Bürgerschaft und Gilden in repräsentativen Bauten dar. Als einzige von diesen Gebäuden überstanden das Rathaus und das Tempelhaus den verheerenden Bombenhagel im März 1945, wenn auch erheblich beschädigt. Weitgehend unbeschädigt blieb nur der als Rolandbrunnen bekannte Marktbrunnen. Der Wiederaufbau der Nachkriegszeit brachte einerseits mit der Stadtsparkasse von Diez Brandi 1949 eine zurückhaltend zeitgenössische Formensprache hervor, die den historischen Kontext berücksichtigte, andererseits entstand 1962/63 mit dem Hotel Rose von Dieter Oesterlen ein dezidiert funktionalistisches Gebäude. An seinem kriegszerstörten Vorgängerbau, dem Knochenhaueramtshaus, entzündete sich eine Debatte über den Wiederaufbau. Mehrere Bürgerinitiativen forderten in den 1980er Jahren eine Rekonstruktion des Marktplatzes und zogen die Stadtverwaltung auf ihre Seite. Nach Abriss der Nachkriegsbauten wurden in wenigen Jahren die drei an das Rathaus anschließenden Platzseiten mit Rekonstruktionen neu bebaut; neben dem Knochenhaueramtshaus und dem benachbarten Bäckeramtshaus auch das Wedekindhaus. Der seither Historischer Marktplatz genannte Platz wurde zum touristischen Mittelpunkt der Stadt.(Wikipedia)

Karte mit den verschiedenen Routen der Kostümführung
Karte mit den verschiedenen Routen der Kostümführung

Es gibt den Satz: "Stadtluft macht frei!", der auch in Hildesheim, im 13. Jahrhundert bereits ins Stadtrechtprivileg aufgenommen worden ist, zuerst in lateinischer Sprache, bei der Novellierung der Statuten zu Beginn des 14. Jahrhundert dann auch in mitteldeutscher Sprache.

Während des Mittelalter lebten die Menschen in einer festgefügten Sozialordnung, der feudalen Standesordnung!  Adel, Klerus und die Bauern waren gottgewollte Stände des Mittelalters. Erst im späten Mittelalter, ab dem 13. Jahrhundert begann die festgefügte Ordnung zu brökeln. Mit dem Entstehen der Städte, der Ausweitung der Privilegien durch die städtische Oberschicht, das Patriziat, oder kommunales Führungsorgan, der Rat der Stadt gab es die Bürger und Handwerker und natürlich immer noch die Bauern.

Die ökonomischen Bedingungen innerhalb der Städte waren im Prinzip der feudalen Standesordnung gleich. An der Spitze der Stadt stand der Rat, welcher aus den führenden "Geschlechtern" (Familien) bestand, die Ministerialen(niederer Adel und höfische Verwaltungsdiener),die reichsten Familien waren zumeist die Fernhändler, oder Großgrundbesitzer, der Landadel, die mit ihren Luxuswaren und Dingen des täglichen Bedarf handelten und über großen Grundbesitz in der Stadt und außerhalb verfügten.
Dann kamen die Bürger und Handwerker, vornehmlich die Meister, am unteren Ende standen all jene die weder über Vermögen noch Mitglied der einzelnen Gilden oder außerhalb der Rechtsordnung standen, die unehrlichen Berufe, die niederen Bediensteten oder die Juden.

Wappen der Familie Pepersack
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Siegelmarke
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