Der Name unserer Gruppe für Veranstaltungen ist: Gaudium in
Saltando (was soviel heißen soll: Freude/Vergnügen am Tanzen).
Unser Ziel ist es, eine feste Gruppe aufzubauen, die ein Repertoire an Tänzen des Mittelalter einstudiert, und diese bei Veranstaltungen öffentlich vortanzen kann.
Wir bieten folgende Tänze an:
Unser Repertoire wird fortlaufend erweitert.
Wer Lust und Zeit hat, ist herzlich eingeladen mitzuwirken und zu tanzen!
Mehr Infos bekommt ihr via Mail bei mir!
Wir tanzen wieder!
Dies ist ein offenes Training, so kann jeder ohne Vorkenntnisse daran teilnehmen, der Spaß an mittelalterlicher Musik hat und gerne tanzen mag.
Einfach bequeme Kleidung anziehen und etwas für den persönlichen Durst mitbringen.
Kontakt
Gemeinsam mit dem Kneipp Verein in Bad Salzdetfurth hatten wir eine tolle Zeit.
Mit zahlreichen Gästen und Besuchern haben wir gemeinsam viele Tänze aus dem Mittelalter zusammen getanzt.
Anlässlich des 10 jährigen Jubiläum der Einrichtung wurden wir, die Mittelalter-Tanzgruppe "Gaudium in Saltando" eingeladen, um eine Auswahl an mittelalterlichen Tänzen dem Publikum zu
präsentieren.
Leckere Bettelsuppe des Projekts „1200 Hildesheimer g(G)estalten“
Das Jubiläumsjahr 2015 nehmen die Diakonie Himmelsthür und drei ihrer Töchter sowie das Projekt Nordstadt.Mehr.Wert zum Anlass, um aufzuzeigen
wie schnell Menschen zur Randgruppe abgestempelt werden können. Besonders betroffen sind beispielsweise Menschen mit Behinderung, Wohnungslose oder Hartz IV-EmpfängerInnen. Unter dem
Doppel-Motto „1200 Hildesheimer g(G)estalten“ lädt die Diakonie Himmelsthür von April bis Oktober zu sechs humorvoll karikierenden Aktionen ein.
Die Randgruppe des Monats Mai sind „Bettlerinnen und Bettler“. Sie erbetteln alle nötigen Zutaten auf dem zur gleichen Zeit stattfindenden Wochenmarkt, um sie beim „mittelalterlichen
Kochen“ zur „Hildesheimer Bettelsuppe“ zu verarbeiten. Unterstützung kommt von der „Kommando Verpflegung“. Gibt es Dinge vom Markt, die nicht in eine Suppe passen, haben die Köche
auch schon die richtige Idee parat: Es wird zusätzlich frisches selbstgebackenes Brot mit leckeren, geschmorten Gemüsekreationen geben. Ein kulinarisches Ereignis der
ungewöhnlichen Art.
Quelle: http://www.hildesheim2015.de/content/mittelalterliches-kochen
Wir werden diese Veranstaltung mit einer Auswahl von mittelalterlichen Tänzen begleiten, als Rahmenveranstaltung.
Gaudium in Saltando tanzt den TourdionZum 1200-jährigen Stadtjubiläum haben wir Gaudium in Saltando musikalisch begleitet.
Posted by Klanginferno on Sonntag, 10. Mai 2015
Renaissance-Tänze der Orchesographie nach Thoinot Arbeau
Die CD zum Renaissance-Tanzlehrbuch
Alle Tänze zum gleichnamigen Lehrbuch von Hinrich Langeloh, eingespielt vom 'Katharco Early Music Consort'.Parallel zum Lehrbuch entstand unter der Leitung der bekannten Musiker und Arrangeure
Katharina Dustmann und Marco Ambrosini die gleichnamige Musikproduktion. Alle dreißig der im Buch beschriebenen Tänze sind auf dieser CD in Form von zwölf Suiten in einer hervorragenden Aufnahme
auf historischen Musikinstrumenten eingespielt. Dabei wurde zum einen auf die von Arbeau überlieferten Tanzkombinationen und zum anderen auf die Aufstellungsart und den Schwierigkeitsgrad der
Tänze geachtet. Alle Melodien sind genau in der für den Tanz richtigen Form eingespielt und auf der CD direkt anwählbar. Die Längen der Tänze, die Überleitungen und die Tempi der Einspielungen
sind in Zusammenarbeit mit historischen Tanzgruppen sorgfältig abgestimmt worden.
Dabei ist diese CD mit ihrer lebendig arrangierten und musikalisch überzeugenden Renaissance-Musik auch für den reinen Musikfreund ein echter Hörgenuß! Alle auf dieser CD eingespielten Tänze sind
im Anhang des Tanzlehrbuchs in Notenschrift aufgeführt.
Das Katharco Early Music Consort: Marco Ambrosini: Fidel, Schlüsselfidel, Barockvioline, Viola, Cister, Schalmei, Pommer, Baßdulcian, Hümmelchen; Katharina Dustmann: Renaissance-Blockflöten,
Bendir, Tamburello, Handpauken, Schnarrtrommel, Darbuka; Riccardo Delfino: Drehleier, Harfe, Dulcimer; Piers Ford: Laute, Harfe; Michael Posch: Renaissance-Blockflöten; Peter Rabanser: flämischer
Dudelsack, bulgarischer Dudelsack, Laute
Von der Entwicklung des Tanzes
Getanzt und gesungen wurde sicher immer, seit es Menschen gibt. Zeugnisse davon gibt es bei allen Völkern und vielen historischen Belegen. Auch in Europa spielte sich Tanzen vor allem im bäuerlichen Leben im jahreszeitlichen Rhythmus ab, wie er das Leben auch von der Wiege bis zu den Totentänzen begleitete, aber ebenfalls bei magischen Riten eine wichtige Bedeutung hatte. Fastnachtstänze gehen weit in diesen Bereich zurück.
Im 15. Jahrhundert trennten sich infolge der sozialen Umschichtung stärker Volks- und Gesellschaftstanz, den schließlich der Adel im Absolutismus bis in die feinsten Vorschriften reglementierte. Auch bei den selbstbewussten Städtern wurde das Instrumentarium umfangreicher. Stadtregierung und Zünfte regelten zum Teil sehr streng das Tanz- und Musikleben innerhalb ihrer Stadtmauern.
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Tanz auf dem Lande zum Frühlingsanfang mit Maibaum und Dudelsackspieler Bild von J.M. Weckherlin (1579-1631) (Ausschnitt) |
Über die Musikkultur auf dem Lande, speziell die Kenntnis von Melodien und Tanzformen aus dem Mittelalter und auch noch bis ins 18. Jh. ist recht
wenig bekannt. Zum Tanz wurde vielfach nur gesungen. Man schritt und hüpfte dazu in einem Kreis oft noch um die Linde, wie wir das in den Kinderreigen bis heute erhalten haben. Ein
besonderer Allgäuer "Roien" wurde
überraschenderweise noch um die Jahrhundertwende in der Gegend um Isny aufgezeichnet und ist damit ein Beispiel dieses Reigentanzes, der die Zeit vor 1500 bestimmte. Durchreisende
Spielleute brachten neben den gerade aktuellen Neuigkeiten über die Lieder ihre neuen Instrumente mit und spielten zum Tanze auf. Das Paartanzen kam auf. Auf dem Bild von 1650 unten
sind Tänzerinnen und Tänzer gesittet in offener und in geschlossener Paarfassung dargestellt, während andere Darstellungen bäuerliche Tanzveranstaltungen mit Saufen und derben
Alkoholfolgen schildern. |
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Tanzende Paare bei einem Tanzfest der Herren von Königsegg-Rothenfels bei Immenstadt um 1650 (Ausschnitt). Die vornehme Gesellschaft wendet sich etwas ab vom tanzenden Volk, das nach Dudelsack und Schalmei beim "Hahnentanz" um den Preis tanzt. Hahn und das Glas Wasser sind schwer zu erkennen. (Original im Westallgäuer Heimatmuseum in Weiler) |
Interessanterweise haben wir die wenigen schriftlichen Zeugnisse aus der Zeit des Barock (Absolutismus) oft nur aus Gerichtsprotokollen. Es wird bei aller barocken Pracht oft vergessen, dass das einfache Volk durch viele Verbote sich kaum entfalten konnte, ja unter absolutistischer Willkür zu leiden hatte. Aus Siggen (heute in Argenbühl) erfahren wir, dass ein Anton Schäfer "gegeiget und gepfiffen" habe (Querpfeife), und bei anderer Gelegenheit sei "nur die Maultrommel gebraucht" worden. Es ging fast nie ohne Genehmigungskosten oder Strafe ab, d. h. dass an der Kultur des Volkes die Obrigkeit damals noch immer gut mitverdient hatte. Man tanzte dann auch nicht mehr um die Dorflinde, sondern besaß in den Dörfern verschiedentlich Tanzhäuser, die "Tanzlauben", die meist dazu Wirts- und auch Gerichtshäuser waren. Daneben suchte man die Gelegenheit zum Tanz in den Spinnstuben, den Kunkelstuben, was aber auch von der Geistlichkeit argwöhnisch wegen der gefährdeten Sittlichkeit betrachtet wurde. Die "ärgerlichen Tänze, Schleifer oder Walzer genannt", werden in Siggener Protokollen 1780 aufgeführt, wo festgestellt wurde, "dass die Hog- und Kunkelstube zwar erlaubt, wo jedes Geschlecht besonders zusammenkommt, zu nachts aber sollen die Weibsbilder zu Hause bleiben." Und man wolle neben dem Verbot des Tabakrauchens in den Ställen und Scheunen die "ärgerlichen Schleifertänz verbotten und jeden davon abgewarnet haben, widrigenfalls sich jedem selbsten beimessen müsse, wenn er ab dem Tanzplatz mit Spott und Schand fortgeschafft werde".
Eines der seltenen Notenbeispiele von alten Tänzen: "Schleifer" (Notenbuch Beig, Scheidegg, 1808)
Doch wurde jede Gelegenheit zum Tanzen genutzt. Man tanzte zur Fasnacht, zum Beginn des Frühlings um den Maibaum, auch zur Sonnenwende, zu der man im Allgäu noch im 18. Jh. um das Feuer tanzte und paarweise durch das Feuer sprang, selbst das Vieh durch das Feuer trieb. |
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Erst nach der Erntezeit gab es das Fest der "Sichelhenke" oder nach dem Dreschen des Getreides die "Flegelhenkete" oder das Kirchweihfest, das aber je nach Einweihungstag der Kirche alljährlich gefeiert wurde. Große Feste brachten immer die Hochzeiten, aber auch die Markttage. Im 19. Jahrhundert kamen dazu die Geburtstage der Könige. Selbst zum "Wurstball" wurde eingeladen. |
Zwei Tanzanzeigen aus dem "Argen-Boten" |
Ein "Strohschneider" weist auf das ländliche Arbeitsleben hin (Scheidegg, 1809)
Mit der Demokratisierung im 19. Jahrhundert vollzog sich allerdings auch ein entscheidender Wandel nicht nur in der Gesellschaft und bei den Musikinstrumenten, sondern auch beim Tanz.
Internationales in Stadt und Land
Schon in frühen Jahrhunderten sorgten die umherziehenden Minnesänger, dass die Adeligen auf ihren Burgen mit neuer Musik aller Art und Länder Abwechslung erhielten. Ebenso brachten die Spielleute
eher in der Stadt als auf dem Land Musik aus aller Herren Länder unter die Bevölkerung. Besonders während der Zeit des Absolutismus herrschte in Kreisen des Adels und der Kirche
ein reger internationaler kultureller Austausch.
Aber auch über die Grenzen der sozialen Schichtung wanderten Instrumente, Lieder, Musik und Tänze. Tanz- und Musikkultur aus den niederen Volksschichten konnten zu Moden an den Höfen werden, ob es der Dudelsack war, der an den französischen Höfen Mode "chic" wurde oder der Kontratanz, der seine Wurzeln in der Landbevölkerung hatte.
Mit dem Erstarken des Bürgertums im 19. Jahrhundert setzte eine fast gegenläufige Bewegung ein. Zunächst waren es die Städter, die höfische Kultur als Vorbild nahmen
und entsprechend aber auch veränderten. Aus einer Tanz-Anzeige aus dem Wangener Argen-Boten von 1841 kann sehr schön entnommen werden, wie z.B. die einst höfische Tanzmode nun von den Bürgern der
Stadt gepflegt wurde.
Unser Programm, wird aber auch laufend ergänzt und es kommen immer wieder auch neue Tänze hinzu.