Nach dem Zerfall des römischen Reiches erbauten Könige, geistliche und weltliche Fürsten neue Städte. Sie errichteten seit dem 11. Jh. Siedlungen in der Nähe von Kirchen, Klöstern, Burgen
und Pfalzen.
Anlässe für diese Gründungswelle waren unter anderem die neuen Erfindungen, die in der Landwirtschaft genutzt wurden, wodurch es auch zu einer verbesserten Ernährung kam.
Dies hatte einen Bevölkerungszuwachs zu Folge und die Arbeit auf dem Land und in der Stadt wurde geteilt.
Außerdem kam es auch zu einem Produktionswachstum und auf Grund des (Fern-) Handels wurde der Wohlstand der Bevölkerung gesteigert.
Quellen:
- http://www.studentshelp.de/p/referate/02/5215.htm
- C.C.Buchner, Das waren Zeiten 5, Bamberg 2009; S.76
- http://www.deutschland-im-mittelalter.de/bilder/das-kloster/feldarbeit-moenche.jpg
Städtevielfalt im Mittelalter
Im deutschen Reich gab es um das Jahr 1320 circa 4000 Städte. (Damals war dies eine hohe Anzahl, aber im Vergleich zu heute ist das eine kleine Menge.)
Von diesen 4000 Städten hatten 50 Städte mehr als 5000 Einwohner. Diese wurden als Großstadt bezeichnet. Den größten Teil der Städte machten allerdings die Kleinstädte, was unseren heutigen
Dörfern entspricht, aus.
Die mittelalterlichen Städte wurden durch verschiedene Gründe unterschieden:
wegen ihrer Größe in Klein-, Mittel-, Groß- und Weltstädte
wegen ihrer Entstehung in gewachsene Städte und Gründungsstädte
wegen den wirtschaftlichen Schwerpunkten, wie Handels-, Gewerbe- oder Ackerbürgerstädte
wegen dem Stellenwert des Stadtherrn: ob es eine Bischofsstadt oder eine Stadt ist, in der ein Landesherr oder Kaiser an oberster Stelle war
Hier noch einige Städte mit den entsprechenden Einwohnerzahlen:
Jahr Stadt Einwohner (Schätzungen)
Anfang 14. Jh. Köln 40 000
ca. 1325 Paris 80 000
1338 Venedig 120 000
1339 Florenz 120 000
1350 Hamburg 10 000
1350 Gent 60 000
1350 Genua 60 000
1370 Prag 30 000
1387 Frankfurt a. M. 10 000
1431 Nürnberg 22 000
Quellen:
- C.C.Buchner, Das waren Zeiten 5, Bamberg 2009; S.76f
- http://www.heimatweb-eu.de/Heimatorte/Euskirchen/Euskirchen_Geschichte/
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Kennzeichen einer mittelalterlichen Stadt
Jede Stadt , egal ob groß oder klein, wurde von ihrer Landschaft unterschieden.
Handwerkliche und gewerbliche Produktion und Handel herrschten wirtschaftlich gesehen vor. Ackerbürger verdienten damals ihr Geld als Bauern. Sie bildeten aber nur in kleinen Landstädten die
Mehrheit. Außerdem waren der Wandel und die Verteilung ein weiteres ihrer Merkmale, so verteilten sie auf den städtischen Märkten Waren zwischen Stadt und Land und zwischen den Gegenden.
Zusätzlich hatten die Städte andere Rechte als die Dörfer. Denn die Städte hatten andere Gerichtsbarkeiten und eine andere Verwaltung. Dadurch entstand die Rechts- und Friedensgemeinschaft der
Bürgerschaft. Der Stadtherr verlieh den Bürgern Privilegien, wie die Befestigungs-, Markt-, Münz- und Zollrechte sowie Handelsrechte, die Gerichts- und Wehrhoheit.
Die Bürger, die in der Stadt lebten hatten einige Vorteile:
Keine Verurteilung in fremden Gerichten
Keine Leistung des Frondienstes (=Abgaben an den Grundherren)
Heirat ohne Genehmigung
Ohne Einschränkungen Verkauf oder Vererbung von ihrem Eigentum
Keine Probleme bei Wohnsitzwechsel
Durch die Vorzüge waren die Stadtbürger frei, denn die grundherrschaftliche Landbevölkerung war abhängig. Somit entstand auch der Rechtssatz: „Stadtluft macht frei“.
Quellen:
- C.C.Buchner, Das waren Zeiten 5, Bamberg 2009; S.76f
- http://www.gutefrage.net/frage/was-kennzeichnet-eine-mittelalterliche-stadt
- http://www.klassenarbeiten.de/referate/geschichte/stadtmittelalter/
stadtmittelalter_36.htm
Eingestellt von Carolin, Patricia, Erik um 18:24:00
"Stadtluft macht frei!"
Das Sprichwort „Stadtluft macht frei“ bedeutet, dass ein Unfreier oder ein Leibeigener eine bestimmte Zeit, nämlich genau 1 Jahr und einen Tag, in der Stadt lebte. Wenn dies sein Herr nicht
bemerkte, war er ein freier Bürger und entkam somit der Leibeigenschaft und der Bindung des Grundherrn. Ab diesem Zeitpunkt war er ein rechtsmäßiger Bürger der Stadt.
Quellen:
- http://www.cosmiq.de/qa/show/590602/Welche-Bedeutung-liegt-in-dem-Spruch-
Stadtluft-macht-frei-binnen-Jahr-und-Tag/
- http://www.wcurrlin.de/links/basiswissen/basiswissen_staedte_im_mittelalter.htm
Die städtische Selbstverwaltung
Die Entwicklung der städtischen Selbstverwaltung änderte sich vom 11. Jahrhundert bis zum 14. Jahrhundert in verschiedenen Bereichen stark.
Bis zum 11. Jahrhundert – Verwaltung durch den Stadtherrn
Die Herrschaft der Stadt hatte im 11. Jahrhundert der Stadtherr alleine. Zur Unterstützung engagierte er einen Burggrafen oder einen Vogt und weitere Beamte. Diese führten die Stadt im Sinne des
Stadtherrn. Unter den Stadtbewohnern verstand man Patrizier, reiche Kaufleute, Handwerksmeister, Gesellen, Lehrlinge, Lohnarbeiter, Knechte, Unehrliche, Bettler und alle Frauen.
12. Jahrhundert – Selbstverwaltung nach Auseinandersetzungen mit dem Stadtherrn
Ab dem 12. Jahrhundert bestimmte der Bürgermeister und der Ratsherr über die Steuern, die Polizei, die Verteidigung, den Zoll, das Gericht und über den Markt.
Der Oberste der Stadt, der auch die Regierung leitete, wurde damals schon Bürgermeister genannt. Außerdem war neu, dass Patrizier die Ratsherren wählen durften. Diese Ratsherren wählten dann den
Bürgermeister. Unter den Patrizier standen alle übrigen Stadtbewohner ohne Wahlrecht und Wählbarkeit.
Seit dem 14. Jahrhundert – Selbstverwaltung nach den Zunftkämpfen
Gleich wie im 12. Jahrhundert, hatte auch im 14. Jahrhundert der Bürgermeister das Sagen. Durch die Wahlen wurde wieder entschieden, wer diesen Posten einnahm. Die Patrizier und die
dazugekommenen Zunftmeistermitglieder konnten nun entscheiden, wer die Ratsherren wurden.
Und diese bestimmten wieder durch Wahlen den Bürgermeister.
Was sich seit dem 11. Jahrhundert nicht geändert hatte, waren die Stadtbewohner, denn sie durften nie ihre Stimme abgeben. Alle Ämter waren ehrenamtlich (ohne Bezahlung), was natürlich ein
gewisses Vermögen voraussetzte. Und dieses hatten nur die Patrizier und die Zunftmeister.
Quellen:
- C.C.Buchner, Das waren Zeiten 5, Bamberg 2009; S.78
- http://www.dadalos.org/deutsch/demokratie/demokratie/grundkurs2/Mittelalter/
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Gesellschaftsschichten in einer mittelalterlichen Stadt
Die Aufteilung der Bevölkerung in einer Stadt im Mittelalter kann in vier Schichten dargestellt werden.
Die Menschen in der obersten Schicht waren die Patrizier. Hierzu zählten Adlige und Geistliche, Stadtherren, Grundbesitzer und Fernhandelskaufleute.
Die normalen Bürger stellten die Mittelschicht dar. In dieser Schicht fanden Beamte, Handwerker, Ackerbürger und Krämer ihren Platz.
Die dritte Schicht waren Kleinhändler, Handwerksgesellen, Lehrlinge, Tagelöhner und Dienstleute. Diese Schicht wurde auch Unterschicht genannt.
Die vierte und niedrigste Schicht bestandaus sogenannten "unterständischen Gruppen" oder "Randgruppen". Hierzu gehörten Hausierer, Schausteller, Bettler und Leute unehelicher Herkunft.
Parallel zur Unterscheidung der Schichten, hatten die jeweiligen Dazugehörigen auch unterschiedliche Rechte und Lebensstandarde.
Quellen:
- C.C.Buchner Verlag - Das waren Zeiten 5, Bamberg 2009; S.78f
- http://www.deuframat.de/deuframat/images/2/2_2/malettke/abb1_gr.jpg
Lebensverhältnisse
Schon im Mittelalter gab es starke Unterschiede in Bezug auf die Lebensverhältnisse der Bürger einer Stadt.
Zum einen die Patrizier und reichen Handwerksmeister mit ihren komfortablen Bürgerhäusern und auf der anderen Seite die armen Behausungen der Unterschicht. Auch gab es schon bestimmte Viertel in
den Städten, in denen die Reichen von den Armen getrennt lebten. Die Bewohner der reichen Viertel schützten ihre Gegenden mit eisernen Ketten vor Überfallen und Angriffen der ärmeren Bürger.
Quelle:
- C.C.Buchner - Das waren Zeiten 5, Bamberg 2009; S.79
- http://www.beilstein-stadtfuehrung.de/h-zollhaus.jpg
Aufbau einer Stadt im Mittelalter
Eine mittelalterliche Stadt war meist kreisförmig und wurde von Mauern geschützt. Die wichtigsten Gebäude waren immer in der Mitte des Ortes vorzufinden, wo auch der Marktplatz war. Dort befand
sich die Kirche, denn an diesem Ort versammelten dich stets die Menschen zum Beten. Ebenso waren auch noch das Rathaus und der Brunnen auf dem Marktplatz. Woher sollten die Bewohner ansonsten ihr
Wasser bekommen? Da man nie wusste, ob je eine Dürrezeit eintreten würde und wann diese wäre, hatte man in der Vorratskammer mit Reserven vorgesorgt. Nicht wegzudenken war natürlich das
Krankenhaus. So konnte man bei einer Erkrankung ärztlich versorgt werden.
Vom Mittelpunkt aus hatte man vier Möglichkeiten die Stadt über die Hauptstraßen zu verlassen. Selbstverständlich waren diese mit Toren verschlossen, so dass nicht ein jeder in die Stadt kommen
konnte. Die Hauptstraßen waren mit Nebenstraßen verbunden, wodurch man zu den einzelnen Häusern gelang, in denen die Menschen lebten, denn ohne Bewohner würde eine Stadt nicht existieren.
1 Rathaus
2 Dom/ Münster
3 Marktplatz
4 Brunnen
5 Zeughaus
6 Stadtmauer
7 Stadttor
8 Friedhof
9 Galgenberg
Quellen:
- http://www.klassenarbeiten.de/referate/geschichte/stadtmittelalter/
stadtmittelalter_36.htm
- http://www.hauptschule-penzberg.de/images/stadt.jpg
Quelle: http://geschichte-mittelalter.blogspot.de/