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Kaufleute schaffen ein erfolgreiches Wirtschaftsbündnis
Im 12. Jahrhundert nach Christus beginnt im Norden Europas eine einzigartige Erfolgsgeschichte.
Kaufleute unterschiedlicher Städte schließen einen Bund, um Fernhandel zu treiben.
Ihre Städte wachsen hinter sicheren Mauern zu blühenden Handelsmetropolen. Ihre Regeln setzen Maßstäbe für Wirtschaft und soziales Zusammenleben.
Lübeck wird zur Königin unter den Hansestädten. 600 Jahre dauert die Macht der Hanse im Norden Europas.
Das Erfolgsrezept ist einfach: Frieden durch Eintracht und die Freiheit des Handels.
Am Ende waren es noch drei Städte, die die republikanische Tradition der alten Hanse mit ihrem Namen weiter führten: Lübeck, Hamburg und Bremen.
Hanseatisch, das meint: Nüchternheit, kühles Abwägen und buchstäblich wagemutiges Handeln.
Ebenso: Ehrlichkeit, Verlässlichkeit und ausgeprägtes Bewusstsein für Wert und Qualität.
Pfeffersäcke nannten ihre Gegner die Kaufherren.
Sparsamkeit galt den Hansischen Kaufleuten als Tugend.
Kostspielige Kriege suchten sie zu vermeiden, setzten lieber auf Verhandlungsgeschick und Interessenausgleich.
Auf dem Höhepunkt der Macht, im 15.Jahrhundert, waren es 70 große Städte und mehr als 120 kleinere, die Vertreter zu den Hansetagen schickten, um dort ihre Interessen und die Geschicke des Bundes zu beraten.
Am Anfang steht das Stadtrecht
Im Jahr 1159 gründen deutsche Kaufleute unter dem Schutz Herzog Heinrichs des Löwen die Stadt Lübeck.
Die Gilde der Gotlandfahrer hat ein Ziel: Den Wikingern einen Teil des einträglichen Handels im Norden abzujagen.
Seit Jahrhunderten beherrschen die Nordmänner den Handel zwischen Skandinavien und ihren Kolonien in England.
Auf dem Festland sind die deutschen Städte Köln und Bremen in das einträgliche Dreiecksgeschäft einbezogen.
Der Seeweg nach Norden führt entlang gefährlicher Küsten um Skagen herum und durch die dänische Meerenge. Übers offene Nordmeer segeln Wikinger weit über Grönland hinaus.
Von Visby auf Gotland aus beherrschen ihre Schiffe den Handel zwischen Russland und dem Westen. In Nowgorod besitzen sie sogar ein eigenes Stadtviertel: Den Gotenhof.
In wenigen Jahrzehnten gelingt es den deutschen Gotlandfahrern, Visby aus seiner führenden Rolle im Ostseehandel zu verdrängen.
Der Gotenhof in Nowgorod heißt nun: Petershof.
Die norddeutschen Städte erkennen den Rat von Lübeck als obersten Gerichtshof für den gemeinsamen Handel mit Nowgorod an.
Lübecker Recht gewinnt dadurch weit über die Grenzen der Stadt hinaus Gewicht.
Es wird zum Vorbild für neue Stadtgründungen im Osten: Elbing, Riga, Danzig, Wismar, Rostock, Stralsund, Greifswald und viele weitere.
Das gleiche Bedürfnis der Städte nach Schutz ihrer Handelsfahrten und Verkehrswege, nach Einkaufs- und Absatzmöglichkeiten führt zusammen mit der gleichen Rechtsgrundlage zur Bildung der Hanse.
Auch wenn die Städte im Einzelnen unterschiedlich sind und bleiben. Im Jahr 1282 werden die "Kaufleute von der deutschen Hanse" erstmals in einer englischen Urkunde erwähnt.
Wagemut und Technik erweitern Grenzen
Die Gründungsbürger Lübecks kamen aus allen Teilen Nord-West Europas.
Neben Zuwanderern aus dem Rheinland, Niedersachsen, Friesland und Flandern spielen Fernkaufleute aus Westfalen eine besondere Rolle.
Sie entwickeln engen Handelsverkehr zu ihren Herkunftsregionen. Salz aus Lüneburg, Erze aus dem Harzvorland, Tuche aus Flandern, Frankreich und dem Rheinland finden so den Weg nach Norden.
In Gegenrichtung füllen Wachs, Honig, Felle und Stockfisch die Speicher der Hansestädte.
Für beide Seiten lohnt das Geschäft und fördert den Wohlstand.
Moderne Frachtschiffe, Hanse-Koggen, transportieren mehr Waren schneller als zuvor.
Aus Italien übernehmen die Kaufleute das System bargeldlosen Zahlungsverkehrs untereinander sowie moderne Buchungsmethoden.
Mehr als 200 Städte erkennen den Vorteil des Bundes und führen stolz den Beinamen: "Hansestadt".
Entscheidungen der Hanse fielen in Lübeck
Die Kaufmannshanse entwickelt sich im 15.Jahrhundert zum Städtebund, zur Städtehanse.
In jeder Stadt entscheidet ein Rat über Handel und Wandel im Inneren, wie nach außen.
Da sich Hansetage aller Mitglieder als schwer durchführbar erweisen, teilen sich die Städte nach ihrer Interessenlage in zunächst drei, später in vier Quartiere.
Regionale Treffen und Quartierstage helfen Entscheidungen der Hanse in Lübeck vorzubereiten.
Lübeck steht dem lübischen Viertel der Städte vor, Köln dem westfälischen. Braunschweig führt das sächsische Quartier und Danzig spricht für die preußisch-livländischen Städte.
Gemeinsam stehen alle Hansestädten die vier Kontore offen, Handelsposten im Ausland, in denen die Hanse einträgliche Sonderrechte besitzt: Brügge in Flandern, Bergen in Norwegen, der Stahlhof in
London sowie der Petershof in Nowgorod.
Starke Staaten und neue Chancen
Die Hanse verdankt ihren Reichtum und ihre Macht der Tatsache, dass die Staaten Europas sie brauchten.
Dank ihrer technischen und organisatorischen Stärke kann Sie die Bedürfnisse ihrer Handelspartner befriedigen. Im 14. Jahrhundert besitzt die Hanse das nahezu unangefochtene Handelsmonopol in Nordeuropa.
Doch Uneinigkeit und Interessengegensätze innerhalb der Gemeinschaft gefährden den Erfolg.
Lübeck und die wendischen Städte setzen auf die Landverbindung zur Nordsee, nach Hamburg.
Die preußisch-livländischen Städte bevorzugen die Fahrt durch den dänischen Sund. Die Politik der Hanse gegenüber Dänemark und England ist ständiger Streitpunkt zwischen beiden Quartieren.
Jakob von Fugger der Jüngere: Starke Konkurrenz aus Süddeutschland.
Auch von außen droht Gefahr.
Fürsten, die sich die Dienste der Handelsstädte durch Vergabe von Sonderrechten erkauft hatten beginnen in ihren Gebieten gelegene Städte zurück zu erobern.
Konnte die Hanse bisher stets ihre Unabhängigkeit verteidigen, fehlt ihr in den aufziehenden Stürmen der Reformation und des 30-Jährigen Krieges der Schutz eines starken Landesherren.
Die Kaiser in Wien interessiert die Hanse nicht, auf die sie politisch kaum Einfluss besitzen.
In England, Holland und Süddeutschland entstehen starke Konkurrenten, die die Handelsmacht der Hanse herausfordern.
Von der Ausweitung des Handels nach Amerika können nur wenige Hansestädte profitieren, besonders Hamburg und Bremen: Der Glanz der Hanse verblasst. Ihr Wirtschaftssystem passt nicht in die beginnende Neuzeit.
Machtpolitisch ist sie den Monarchien Europas nicht gewachsen.
Was bleibt ist der Mythos eines beispiellosen Erfolgs: Frieden schaffen durch Eintracht und die Freiheit des Handels.
Hanse (althochdeutsch Hansa „Gruppe, Gefolge, Schar“) – auch Deutsche Hanse oder dudesche Hanse, lat.: Hansa Teutonica – ist die Bezeichnung für die zwischen Mitte des 12. Jahrhunderts bis Mitte des 17. Jahrhunderts bestehenden Vereinigungen niederdeutscher Kaufleute, deren Ziel die Sicherheit der Überfahrt und die Vertretung gemeinsamer wirtschaftlicher Interessen besonders im Ausland war.
Eine Entwicklung von der „Kaufmannshanse“ zu einer „Städtehanse“ lässt sich spätestens Mitte des 14. Jahrhunderts mit erstmaligen nahezu gesamthansischen Tagfahrten (Hansetagen) festmachen, in denen sich die Hansestädte zusammenschlossen und die Interessen der niederdeutschen Kaufleute vertraten. Eine eindeutige Abgrenzung zwischen einer „Kaufmannshanse“ und einer „Städtehanse“ ist jedoch umstritten.[1]
Die Farben der Hanse (weiß und rot) finden sich auch heute noch in den Stadtwappen vieler Hansestädte. In den Zeiten ihrer größten Ausdehnung waren beinahe 300 See- und Binnenstädte des nördlichen Europas in der Städtehanse zusammengeschlossen. Eine wichtige Grundlage dieser Verbindungen war die Entwicklung des Transportwesens, insbesondere zur See, weshalb der Koggen zum Symbol für die Hanse wurde.
Die Hanse war nicht nur auf wirtschaftlichem, sondern auch auf politischem und kulturellem Gebiet ein gewichtiger Faktor.
„Hanse“ oder „Hänse“ nannten sich auch andere Kaufmannsverbünde bis nach Österreich, unabhängig von der „großen“ norddeutschen Hanse. Bei ihnen handelte es sich in der Regel um keine politischen Bünde zwischen Städten und Territorien, sondern um Bruderschaften, denen einzelne Händler beitraten. Oft waren solche Verbünde auf einen bestimmten Jahrmarkt ausgerichtet und übernahmen während dessen Dauer wirtschaftliche Kontrollfunktionen, wie sie in größeren Städten von den Zünften ausgefüllt wurden.
mehr Infos: http://de.academic.ru/dic.nsf/dewiki/356544
Die 'Weltsprache' des hansischen Wirtschaftsraumes (Mittelalter)
Das bedeutet: damals, im Mittelalter, als Plattdeutsch die "Weltsprache" des hansischen Wirtschaftsraumes war, als eine bürgerliche Schriftlichkeit in Platt sich durchsetzte, als Recht und Gesetz
auf Platt festgehalten und gesprochen wurden, als nach der Erfindung der "Schwarzen Kunst", der Buchdruckerei, Bestseller in niederdeutscher Sprache gedruckt wurden.
Und es bedeutet zugleich, dass das Plattdeutsche nach der Jahrhunderte währenden Blütezeit wieder verfiel. Klagen über diesen Niedergang gab es zuhauf. Davon zeugt etwa die akademische Arbeit von Bernhard Raupach, der zum Ende dieser Periode 1704 über die "unbillige Verachtung der plattdeutschen Sprache" schrieb. Die Bedeutung des Begriffes "Plattdeutsch" ist nicht einfach mit "Sprache des platten Landes" zu übersetzen. Vielmehr ist "Plattdeutsch" die Sprache, in der man etwas "deutlich, verständlich, frei heraus" sagt.
Der früheste Beleg für die Benutzung dieses Wortes findet sich 1524, als in Delft ein Neues Testament "in goede platten duytsche" erscheint. In der Wissenschaft von der niederdeutschen Sprache
hat sich seit Jacob Grimm der Begriff "Mittelniederdeutsch" als Oberbegriff für mehrere verwandte, regionale Schreibsprachen dieser Zeit durchgesetzt. Bedacht werden muss dabei, dass die
Verbreitungsgebiete des gesprochenen und geschriebenen Niederdeutsch nicht dieselben sind.
http://www.ndr.de/kultur/norddeutsche_sprache/plattdeutsch/Die-Weltsprache-des-hansischen-Wirtschaftsraumes-Mittelalter,geschichte26.html
Meine Bibliothek füllt sich....der Ausstellungskatalog zur Ausstellung: Die Hanse- Lebenswirklichkeit und Mythos, Hamburg, 1989
Autor/in: Bracker, Jörgen (Hrg.) RARITÄT komplett
Titel: Die Hanse. Lebenswirklichkeit und Mythos. Eine Ausstellung des Museums für Hamburgische Geschichte.
http://
Der Hansische Geschichtsverein e.V.
Der Verein hat den Zweck, den Forschungen zur Geschichte sowohl der Hanse wie auch der Städte, die früher der Hanse angehört
haben, einen Vereinigungs- und Mittelpunkt zu geben. Er pflegt ferner die Studien zur deutschen See- und Verkehrsgeschichte.
Insbesondere gibt der Verein die Quellen der hansischen Geschichte und der deutschen See- und Verkehrsgeschichte heraus, veröffentlicht Forschungen und Darstellungen zur Geschichte der Hanse und
der Hansestädte, gibt die Zeitschrift Hansische Geschichtsblätter heraus und veranstaltet jährlich in der Pfingstwoche eine Tagung mit öffentlichen Vorträgen.
Die Mitgliedschaft im Hansischen Geschichtsverein kostet gegenwärtig 30,– € pro Jahr (15,– € für Studenten und andere in der Ausbildung Begriffene) und schließt den Bezug der
Zeitschrift Hansische Geschichtsblätter ein.
Hanse (ahd. hansa für ‚Gruppe, Gefolge, Schar') -- auch Deutsche Hanse oder Düdesche Hanse, lateinisch Hansa Teutonica -- ist die Bezeichnung für die zwischen Mitte des 12. Jahrhunderts und Mitte
des 17. Jahrhunderts bestehenden Vereinigungen niederdeutscher Kaufleute, deren Ziel die Sicherheit der Überfahrt und die Vertretung gemeinsamer wirtschaftlicher Interessen besonders im Ausland
war.
Eine Entwicklung von der „Kaufmannshanse" zu einer „Städtehanse" lässt sich spätestens Mitte des 14. Jahrhunderts mit erstmaligen nahezu gesamthansischen Tagfahrten (Hansetagen) festmachen, in
denen sich die Hansestädte zusammenschlossen und die Interessen der niederdeutschen Kaufleute vertraten. Eine eindeutige Abgrenzung zwischen einer „Kaufmannshanse" und einer „Städtehanse" ist
jedoch umstritten.
Die Farben der Hanse (weiß und rot) finden sich auch heute noch in den Stadtwappen vieler Hansestädte. In den Zeiten ihrer größten Ausdehnung waren beinahe 300 See- und Binnenstädte des
nördlichen Europas in der Städtehanse zusammengeschlossen. Eine wichtige Grundlage dieser Verbindungen war die Entwicklung des Transportwesens, insbesondere zur See, weshalb die Kogge zum Symbol
für die Hanse wurde.
Die Hanse war nicht nur auf wirtschaftlichem, sondern auch auf politischem und kulturellem Gebiet ein gewichtiger Faktor.
„Hanse" oder „Hänse" nannten sich auch andere Kaufmannsverbünde bis nach Österreich, unabhängig von der „großen" norddeutschen Hanse. Bei ihnen handelte es sich in der Regel nicht um politische Bünde zwischen Städten und Territorien, sondern um Bruderschaften, denen einzelne Händler beitraten. Oft waren solche Bünde auf einen bestimmten Jahrmarkt ausgerichtet und übernahmen während dessen Dauer wirtschaftliche Kontrollfunktionen, wie sie in größeren Städten von den Zünften ausgefüllt wurden.
Vertrauenswürdigkeit war das hansische Markenzeichen
Systematische Wareninspektion
Produkte mit Meisterzeichen
Regionale Gliederung
Militärische Beistandspflicht
Innovative Seekriegsführung
Der Lübecker Kaufmann - Aspekte seiner Lebens - und Arbeitswelt / G. Gerkens
Die Vergangenheit ist endgültig vorbei, sie ist ein versperrtes Land – ein riesiges, aber unerreichbares Territorium. Geschichte dagegen ist die Darstellung dieses Abwesenden … Sie muss
erzählt werden, präsentiert, dargestellt.
Valentin Groebner
Ende Mai 2015 waren wir zu Gast bei der offiziellen Eröffnung des europäischen Hansemuseum in Lübeck.
Das Hansevolk zu Lübeck e.V. hat diese Veranstaltung begleiten dürfen, durch viele Aktionen und
Wissensvermittlung der Lebensweise Lübecker Kaufleute und der Lübecker Bevölkerung im 15. Jahrhundert.