Die mittelalterlichen "Pepersack" im 21.Jahrhundert

Juli2011, Hildesheimer Marktplatz, unsere Hochzeit
Juli2011, Hildesheimer Marktplatz, unsere Hochzeit

Gott zum Gruße,

 

hier möchten wir uns Ihnen sehr geehrter und interessierter Besucher einmal kurz vorstellen.

 

Zu allererst sei aber hier erwähnt, das wir keinerlei verwandschaftliche Beziehungen zu den real existierenden Familienzweigen der Pepersack Nachkömmlingen haben!! 

 

Wenn also sich ein Familien Angehöriger, dieser doch recht großen und weit verbreiteten Familie Pepersack hier einfinden sollte und nicht mit dem einverstanden sein sollte, was er oder sie hier zu lesen und anzuschauen bekommt, möge er oder sie bitte mit mir Kontakt aufnehmen, damit wir nach einer für alle günstigen Lösung Ausschau halten können.

 

Für weiterführende Hinweise und Dokumente, die den originären Herkunftsort, den Ursprung der Hildesheimer Familie Pepersack belegen, sind wir aber sehr dankbar, weil die örtliche Quellenlage(Archiv) nicht soviel hergibt.

 

In diesem Fall können Sie gerne zu uns Kontakt aufnehmen!

 

Wie ich es ja bereits in der Einleitung zur Beschreibung meines Kontor gesagt habe, ist diese virtuelle Präsenz lediglich eine informative Webseite (+ angeschlossenen zeitgenössischen Webshop) über die, als im Mannesstamm 1538 ausgestorbene, Ratsherren Familie Pepersack aus Hildesheim.

 

Als wir uns im Jahre des Herren, Anno Domini 2002 begegnet sind, haben wir relativ schnell erkannt das in unser beiden Herzen, das Interesse für mittelalterliche Events und mittelalterliches Markttreiben brennt.

 

Da meine holde Gemahlin die hohe Kunst der Gewandschneiderei auch in ihrem Berufsleben voll und ganz ausleben kann, so haben wir uns als nächstes Gedanken darüber gemacht, in welcher Rolle wir als gewandete Marktbesucher schlüpfen wollten.

 

Ich, als gelernter Kaufmann (Groß und Außenhandel), ausgebildeter Stadtführer(in Hildesheim-VHS) und betriebswirtschaftlicher Assistent mit einer hohen Affninität zum Internet, dem Webdesign, sowie den Themen: Mittelalter und Wirtschaftsgeschichte wollte natürlich gerne dann auch eine Hintergrundgeschichte, die auf der lokalen,regionalen Ebene basiert.

 

Denn mit den handwerklichen Fähigkeiten war schon klar für uns beide, da kommt nur eine Rolle aus dem gehobenen Stand in Frage für uns.

Repräsentativ den Reichtum nach außen hin zeigen zu können, auffalllen durch exklusive Gewandungen, gefertigt aus edlen Stoffen und verziert mit Perlen und Pelz.

 

So begab ich mich auf die Suche nach einer passenden Rolle, die möglichst auch einen Bezug zu unserer Heimat haben sollte.

Recht schnell fand ich dann einige Vorschläge, aus der regionalen und lokalen Geschichte, zum Beispiel eben jenes Rittergeschlecht zu Barienrode...aber Ritter und Burgfräulein?

Davon wimmelt es bereits auf den Märkten!

Die Recherche ging also weiter!

 

Und bei der Suche nach einer passenden Rolle, stieß ich dann auf die Familie Pepersack aus Hildesheim.

Eine Familie aus der bürgerlichen Oberschicht der Stadt Hildesheim, die als Fernhändler im Tuchhandel zu Wohlstand und Reichtum gelangt sind und seit 1257 bereits urkundlich erwähnt worden sind.

Zumal der Name dieser Familie ja geradezu verpflichtet um als reiche hanseatische "Pfeffersäcke" aus Hildesheim auf den Märkten aufzutreten!

Das war's!

 

Der bürgerliche und spätmittelalterliche Geldadel, das war die Verbindung von Mittelalter, Geld, Macht und Reichtum, exklusive Stoffe, fortschrittliches Denken und eine lokale Geschichte, die es auszufüllen gilt.

 

So recherchierte ich dann immer weiter, und die bisherigen Ergebnisse kann man jetzt hier bewundern.

 

Und so sind wir seit ungefähr 2007 in dieser Rolle der Familie Pepersack unterwegs auf mittelalterlichen Turnieren, Märkten und anderen Events.

 

Das Hobby Living History macht uns sehr viel Spaß und bietet einen schönen Ausgleich zu unserem Berufsleben, natürlich haben wir beide auch noch viele andere Freizeitbeschäftigungen....aber Mittelalter ist auch eine Art Lebenseinstellung, und man wächst mit seiner (mittelalterlichen)Rolle...

 

Wir wünschen allen Lesern und Besuchern einen angenehmen Aufenthalt und viel Vergnügen in unserem Kontor.

Über uns, unser Hobby; Das Mittelalter und die Zeit der Familie Pepersack.

©Bild 2017, Hildesheimer Allgemeine Zeitung, Melanie Caglar
©Bild 2017, Hildesheimer Allgemeine Zeitung, Melanie Caglar

Herzlich Willkommen auf unserer Webseite, schön das Sie den Weg hierher gefunden haben.
Dies ist unsere Webseite zu der Geschichte der Familie Pepersack aus Hildesheim, die 1538 bei einer der vielen Pestwellen, im Mannesstamm erloschen ist.
 
Wir beschäftigen uns intensiv mit dem Zeitrahmen des 14. Jahrhundert und mit der Familiengeschichte der alteingesessenen Kaufmanns- und Ratsherrenfamilie Pepersack, sowie der Hildesheimer Stadt- und Bistumsgeschichte.

2011 habe ich meine Ausbildung(VHS-Hildesheim) zum Stadtführer erfolgreich abgeschlossen und seit 2008 beschäftige ich mich schon intensiv mit der mittelalterlichen Geschichte von Hildesheim. Insbesondere fasziniert mich die Geschichte der Hanse, die Familiengeschichte der Pepersack und das Zeitalter des späten Mittelalter.
Als Kostümführer biete ich, ganzjährig, Führungen, auf den Spuren der Familie Pepersack durch Hildesheim an.
  
Sie können hier, auf dieser Webseite, einen Einblick in die Zeit des Mittelalter in Deutschland und Europa bekommen.
Die Warenkunde eines hanseatischen Kaufmann kennen lernen.

Auch in Hildesheim, wie anderswo, begann im 13. Jahrhundert, gleichzeitig mit dem Anstieg des Bevölkerungswachstum und des vermehrten Aufkommen im Handel, mit den durch die Fernhändler mitgebrachten Neuerungen aus Italien, welche die Finanzgeschäfte vereinfachten, mit Herausbildung der Schriftlichkeit, der Zunahme von Bildung unter den aufstrebenden Bürgern einer Stadt eine aufstrebende Periode des Städtewachstum.

Ebenso nahmen mit dem Aufkommen der städtischen Autonomiebestrebungen, die Auseinandersetzungen zwischen dem eigentlichen Stadtherren(Bischof) und den Stadtbürgern(Rat der Stadt) zu, allen voran dem aus den vornehmsten Familien der Stadt, besetzten Rat, dem Patriziat der Stadt.

Von 60 Familien die urkundlich erwähnt wurden und zur Hildesheimer Oberschicht gehörten, hatten 11 Familien einen ständigen Sitz im Rat, der auch in der jeweiligen Familie "weitervererbt" wurde.
 
Die Familie Pepersack, 1257 das erste Mal urkundlich erwähnt, gehörte zur bürgerlichen Führungsschicht in der Hildesheimer Altstadt.
Sie waren Ratsherren und Bürgermeister, aus ihren Reihen gingen Geistliche hervor, staatstragende Führungspersonen, sie machten ihren Reichtum mit dem Handel von auswärtigen Tuchen, aber wie zu jener Zeit üblich auch mit dem Getreidegroßhandel, den Rentengeschäften, dem Geldverleih- oder mit Grundstückserwerb und Veräußerungen.
 

November 2017 in der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung zu lesen gewesen:

©2017, Hildesheimer Allgemeine Zeitung (cha)
©2017, Hildesheimer Allgemeine Zeitung (cha)
Die Hansebosse, Familie Pepersack aus Hildesheim, Beitrag der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung
PDF Artikel zum Beitrag in der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung vom 28.11.2017
Hildesheimer Allgemeine 28.11.2017.pdf
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©Derek Meister, Lesung Hildesheim 2016
©Derek Meister, Lesung Hildesheim 2016

Lebendige Geschichte(Living History)

 

Living History (englisch für „gelebte Geschichte“) nennt man die Darstellung historischer Lebenswelten durch Personen, deren Kleidung, Ausrüstung und Gebrauchsgegenstände in Material und Stil möglichst realistisch der dargestellten Epoche entsprechen. Die Darstellung kann im privaten Rahmen oder bei öffentlichen Veranstaltungen stattfinden.

(Wikipedia)

 

Wir befinden uns, was das Thema "Living History" selbst angeht, erst ganz am Anfang!


Bis jetzt waren wir als Tagesgäste bei Veranstaltungen zu finden, oder mit unserem "Wissens-Kontor" wo wir den Besuchern etwas zur Lebenswelt der spätmittelalterlichen hanseatischen Pfeffersäcke und dem Leben der Familie Pepersack erzählen.
Das Ziel soll es aber sein, in den kommenden Jahren, zum Beispiel am Tag des offenen Denkmals oder anderen Anlässen, bei Veranstaltungen noch mehr über das Alltagsleben in der Zeit des späten Mittelalter zu präsentieren.


Wir sind daran interessiert, die Lebenswelt der Familie Pepersack, hier in Hildesheim, lebendig werden zu lassen. 

So haben wir im April 2016, einen Mittelalter-Aktionstag organisiert, zusammen mit anderen Freunden und befreundeten Vereinen, wie das Hansevolk zu Lübeck und den Verein Vereinte-Banner e.V. und haben alle zusammen, ein Bürgerhaus aus dem Jahr 1510 mit mittelalterlichem Leben gefüllt.

Solche Veranstaltungen wollen wir wiederholen, und uns selbst noch mehr mit dem Thema auseinandersetzen. Denn wie könnte man besser Geschichte vermitteln, indem wir sie zum Leben erwecken, und den Besucher mit allen Sinnen teilhaben lassen?! 

Kostbare Waren aus dem Orient, Färbehölzer, Gewürze, kostbare Brokate, Waren des Alltaggebrauch werden gezeigt, ein spätmittelalterlicher Hausstand einer großbürgerlichen Ratsherren und Kaufmannsfamilie im späten 14. Jahrhundert. 

Zusammen mit interessierten Akteuren und Darstellern aus dieser Zeit können wir in Hildesheim, den Menschen eine Zeitreise in eine längst vergangene Epoche anbieten, die aber sehr eng mit dieser Stadt und ihrer Bewohner verknüpft gewesen ist und bis heute ihre Spuren im Stadtbild hinterlassen hat.

2017: Die Familie Pepersack besucht den  mittelalterlichen Finanzplatz Europa- Brügge

28.6.2015: Die mittelalterliche Prominenz des 14. Jahrhundert gibt sich beim 34. Tag der Niedersachsen, in Hildesheim die Ehre! Tolle Foto-Aktion der Hildesheimer- Allgemeinen Zeitung!

Zu sehen sind der Hildesheimer Pepersack(links) und die Familie vom Berg an der Aue, dessen Familienoberhaupt der ehrenwerte Hofschreiber Andres vom Berg an der Aue ist, der als Schreiber, Gelehrter und Siegelbewahrer auf Schloss Berlepsch,Witzenhausen, seines Amtes waltet. Mehr Informationen finden Sie auch auf Mittelalter-Leben e.V.

Der Diekholzener,22.7.2015

Die Familie Pepersack ist seit 1257 in Hildesheim urkundlich überliefert, wo sie ursprünglich herkam ist nicht überliefert, oder schlummert noch in den Tiefen der Archive und wartet darauf entdeckt zu werden.
Die Familiengeschichte der Pepersack ist eng verbunden mit der Erfolgsgeschichte der deutschen Hanse, dem Kaufmannsbund, der seit dem 13. Jahrhundert im Norden Europas die Geschäfte inszeniert hat und dafür gesorgt hat, das von Lissabon bis Nowgorod, von Bergen bis Augsburg hanseatische Kaufleute den Fernhandel bestimmt und mit so fast allen Gütern der damaligen Zeit gewirtschaftet haben. 
Dabei haben sich dann riesige Vermögen aufgehäuft bei einzelnen Global Playern in der Hanse.
Die Familie Pepersack hat sich dann im 14. Jahrhundert von Hildesheim aus weiter im Raum des Hansebundes ausgebreitet, wie es Gang und Gäbe bei vielen Kaufmannsfamilien der städtischen Oberschicht der Fall war.
Positionen innnerhalb des Netzes einer Handelsfamilie wurden mit Familienangehörigen besetzt und jüngere Kaufmannslehrlinge und Gesellen wurden in die Ferne zu befreundeten Kaufleuten geschickt, wo sie sich dann ihre Sporen verdient haben.

Auch die Familie Pepersack machte sich auf den Weg, erst in Richtung Norden, in die Hansestadt Lübeck, die Perle der deutschen Hanse, wo sie 1369 als Ratsherren urkundlich erwähnt wurden und sich mit den einheimischen Geschlechtern durch Hochzeit verbunden haben.
1373 wurde dann Hartmann Pepersack zum Bürgermeister der Hansestadt Lübeck gewählt, er stand somit an der Spitze des Hansebundes und verhandelte mit Fürsten, Königen und Bischöfen auf Augenhöhe, im Interesse der deutschen Hanse. Eine absolute Machtfülle zur damaligen Zeit.

Die Reise der Familie Pepersack ging weiter, in Richtung Nordosten, nach Reval(heute Tallinn), wo sie auch als Ratsherren und Kaufleute tätig waren.
Von dort aus war es dann nicht mehr weit nach Narva, wo sie als Bürgermeister, Ratsherren, Kaufleute und anerkannte Sprachlehrer/Übersetzer(sprakelerers) tätig waren für die Geschäfte mit den russischen Bojaren.

unsere historischen Darstellungen/Rollen:

Hinrik(Henricus)Pepersack

MPS Bückeburg 2009
MPS Bückeburg 2009

Gestatten, Hinrik(Henricus d. Jüngere) Pepersack mein Name ist, ich bin der älteste Sohn von Heinrich d.Älteren Pepersack.

 

Wahrscheinlich bin ich gegen 1310 geboren worden, als ältester von 3 Brüdern.

Mein Vater starb 1311.

 

1343 Ratmann im reg. Rat in der vorrevolutionären Epoche; 1344 trete ich mit anderen Bürgern der Stadt zum Gegenbischof Heinrich d.III, geb. Herzog von Braunschweig über, und werde vom päpstlich anerkannten Bischof Erich(Graf von Schaumburg) exkommuniziert;

 

1347 Ratmann im Gesamtrat;vermutlich Ratmann im reg.Rat von 1349-1358 im dreijährigen Wechsel.

1361 und 1364 bin ich regierender Bürgermeister von Hildesheim.

1357 erwerbe ich das Vorwerk von Harlessem mit 3 Hufen Landes und dem Zehnten vom Domkapitel gemeinsam mit meinem Sohn Hermann;

1359 erwerbe ich eine Pfandschaft zusammen mit meinem Bruder Ludolf(Ludeke) an einem Drittel von 10 Hufen(100 Morgen) und einem Hof in Rössing von dem Ritter und Knappen von Rössing; Zudem gebe ich eine Bürgschaft zusammen mit anderen Hildesheimer Bürgern über die stolze Summe von 1100 Mark für die Stadt Hildesheim angeliehener Gelder gegenüber der Stadt Braunschweig.

 

Mein Sterbedatum liegt vor dem 07.01.1367

 

Mit wem ich verheiratet war ist urkundlich nicht bekannt, aber dadurch haben wir jetzt den nötigen kreativen Freiraum.

 

Bekannt ist allerdings das ich 4 Kinder gehabt habe:

  1. Hermann
  2. Hartmann,Bürger zu Hildesheim;1367 Vorsprecher im bischöflichen Vogtsgericht;1369 Bürger zu Lübeck;1370 Ratmann und 1373 Bürgermeister zu Lübeck.
  3. Henning,Bürger zu Hildesheim,Dingmann im Vogtsgericht in der Neustadt Hildesheim.
  4. Myge,Erwerb des Hauses Saustrasse 287(jetzt Rathausstrasse 23(Rolandhaus) von der Witwe des Hans Berner im Jahre 1376.

Der hanseatische Kaufmann und Pepersack:

Als Bürger der Altstadt hatten die Familienmitglieder der Familie Pepersack auch die Pflicht zur Stadtverteidigung wahrzunehmen. Es war aber auch Brauch der wohlhabenden Familien sich von den gemeinen Tordiensten und Wachdiensten freizukaufen, oder der Verpflichtung beim Bau der Befestigungsanlagen mitzuarbeiten.

Allerdings verfügte auch die Familie Pepersack, wie jede andere Bürgerfamilie über eine Grundausstattung für den militärischen Ernstfall.
Diese war aber den jeweiligen finanziellen Verhältnissen der städtischen Bürger angepasst.

So konnten sich nur wenige ein Kettenhemd, Gambeson oder Brustharnisch leisten.
Allgemein üblich war der Spieß oder die Lanze, daher auch der bekannte Begriff: Spießbürger.

Die Familie Pepersack gehörte zu den reichsten Familien aus Hildesheim und besaß zur damaligen Zeit viel Grundbesitz.

Die Familie Pepersack besaß rund um Hildesheim, im Hildesheimer Umland über 100 Morgen Land (Ein Morgen (Mg) war ein bis etwa 1900 in Deutschland verwendetes Flächenmaß von 2500 bis 3500 Quadratmetern. Das Maß wurde durch jene Fläche bestimmt, die mit einem einscharigen Pferde- oder Ochsenpflug an einem Morgen pflügbar ist.-Wikipedia) und einige Hofstellen und Zehntfreie Höfe.

Siegel des Heinrich Pepersack,1361
Siegel des Heinrich Pepersack,1361

In der Familienchronik des Hans Schlotter über die Familie Pepersack:

Die Familie Pepersack war seit 1257 als Ratsmitglied in der Altstadt überliefert. Sie besaßen also das Bürgerrecht und waren Mitglieder des Rates, darüber hinaus übten sie aber auch  Tätigkeiten als Vorsprecher und Dingmänner im dompröpstlichen Vogteigericht in der Hildesheimer Neustadt aus.

War das ein Hinweis darauf, dass die Familie ursprünglich aus der Schicht der bischöflichen Ministerialen kam, und sich ab 1257 als Stadtbürger niedergelassen haben? Das würde zumindest erklären, das sie schon vor 1257 über ein gewisses Vermögen und Grundbesitz verfügten, welches ihnen ermöglicht hat, so schnell in die Führungsschicht der Stadt aufzusteigen.

Mit was die Familie Pepersack im einzelnen ihren Reichtum erworben hat, ist nicht nachvollziehbar. Aber sie waren Mitglieder in der exklusiven Gilde der Gewandschneider, welche das alleinige Recht besaßen mit dem Ausschnitt von auswärtigem Tuch zu handeln.
Bedeutet also, dass sehr wahrscheinlich der Tuchhandel mit gewebten Wollstoffen aus Flandern und Italien, mit exklusiven Brokatstoffen oder dem kunstvoll gewebten Damast, die Pepersack einen Großteil ihres Reichtums zu verdanken haben.
Ferner sind Messe Geschäfte auf der Frankfurter Messe nachgewiesen oder der Getreidehandel.

Sehr wahrscheinlich, wird die Familie Pepersack, wie es im ausgehenden 13. Jahrhundert üblich gewesen ist, für die kaufmännische Führungsschicht in den Städten, als Großhändler mit so fast allem gehandelt haben, was Profit versprach.
Und ihrem Familiennamen nach, könnte sogar auch der eine oder andere Sack kostbarer orientalischer Gewürze dabei gewesen sein.

Die Chronik der Familie Pepersack(Hans Schlotter)

Pepersack-Familie.pdf
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Rahel Pepersack, geb. von Barienrode

MPS Bückeburg 2009
MPS Bückeburg 2009

Rahel Pepersack ist die jüngste von 3 Töchtern aus dem Hause der Ritter von Barienrode.

Die Wege unseres Herren sind oftmals sehr verschlungen, daher ergab es sich, das Rahel mit ihrer Familie oftmals auf der Domburg zugegen war.

 

Auch die geschäftlichen Interessen führten unsere Familien oft zusammen, da ihr Vater Heinrich zu Barienrode einiges an Grundbesitz besaß, auf welchem dann unsere Schafherden weideten und wir das Holz kauften für den Rat der Stadt.

 

Rahel interessierte sich sehr für die Kräuterheilkunde und das Wirken der Hildegard von Bingen. Und da die Ritter von Barienrode Kontakt zu den umliegenden Klöstern hatten, ergab es sich, das Rahel sehr viel Zeit bei den Nonnen in den Kräutergärten und in der Küche verbrachte, wo sie sich viel Wissen um die Anwendung der vielen Kräuter erwarb.

Als Adelige und mit dem Kontakt zu den Klöstern, ergab es sich natürlich das Rahel des Lesens und Schreibens mächtig war und über ein profundes Wissen verfügte.

 

Diese Tatsachen und ihre Schönheit zogen mich in ihren Bann. Und so fing ich an ihr den hof zu machen.

Wir ergänzten uns auf wunderbare Weise, und ihr bescheidenes und gütiges Wesen entflammte mein Herz.

 

Und so ergab es sich, das unsere Eltern unsere Vermählung beschlossen.

 

Rahel zog dann in unser Kontor, in unser Haus in der Scheelenstrasse, wo sie sehr schnell die Führung übernahm über den Haushalt.

Sie leitete die Mägde an und führte auch in meiner Abwesenheit das Kontor. Dabei konnte ich ihr mein 100%iges Vertrauen schenken.

 

Unsere gemeinsamen Interessen trugen dazu bei das unser Wohlstand und unser Ansehen wuchsen.

 

Unsere Wappen:

Siegel-Wappen des Heinrich von Barienrode
Siegel-Wappen des Heinrich von Barienrode
Das Wappen der Familie Pepersack
Das Wappen der Familie Pepersack

Martha, die Magd im Hause des Pepersack

Martha ist die gute Seele im Kontor des Pepersack

Zusätzlich sind hinzu gekommen:

Wir suchen Verstärkung!!!

Unser Kontor sucht noch nach interessierten Mittelalter- Freunden und Menschen, die das Hobby Mittelalter (er)leben teilen.

Als Kaufmanns- und Ratsherrenfamilie verfügten wir natürlich, wie es üblich war, über Hausangestellten. Schreiber, Knechte und Mägde, die dabei helfen, die tagtägliche Arbeit im Haus und Kontor zu verrichten.

Du hast Spaß daran, eine Rolle gemäß der mittelalterlichen Hierarchie im Hause auszuleben?

 

 

 

Es gäbe verschiedene Möglichkeiten:

 

  • (Waffen)Knecht
  • Magd
  • Schreiber
  • Lehrling/Geselle
  • Bote
  • Verwalter
  • ein darstellendes Handwerk: die Wollverarbeitung(säubern, waschen, kämmen, spinnen)
      

Was bieten wir dir?

  • Tuchspende, Einstiegsgewandung
  • Schuhspende
  • Weiterbildung/Wissensvermittlung
  • eine Rolle, die ausbaufähig gestaltet werden kann
  • bei Interesse:ein darstellendes Handwerk(Wollschläger, Wollverarbeitung)
  • Teilnahme an Märkten und mittelalterlichen Veranstaltungen.

 

Interesse? Dann melde dich doch einfach bei uns im Kontor. Wir würden uns freuen dich in unserer Hof- und Hausgemeinschaft willkommen heißen zu dürfen.

Wir haben Post bekommen!

Auf der Kogge
Auf der Kogge

Wir haben vor kurzem Post bekommen! Als Ergebnis unseres Besuches auf den 34. int. Hansetagen in Lübeck.

Gustav Querfurth, einer der Domführer im Lübecker Dom, und auch Buchautor mit mehreren Werken zur Geschichte des Lübecker Dom, hat uns ein paar Fotos zu unserem Aufenthalt im Dom und eine Postkarte geschickt, auf die ich auch, zugegebener Maßen, etwas stolz bin.

Auch wenn der Stolz zu den Lastern zählen mag, so drückt die Karte doch auch die Wertschätzung und Qualität unserer Darstellung aus, und welche Wirkung wir damit erzielen, beim Publikum.

 

 

Eine neue Gewandung für die Rahel Pepersack entsteht...

Eine neue Gewandung entsteht in der Schneiderstube, des Kontor. Für meine holde Gemahlin Rahel Pepersack. Ein Kleid aus feinem Leinen, edlem Brokat und gewebten Wollstoff.

Als Kopfbedeckung könnte es eine Wulsthaube werden...

Auch Henricus Pepersack bekommt in der Saison 2015 wieder eine neue Gewandung!

Die eigene Interpretation und Umsetzung

Das rote Untergewand(Cotte) wird jetzt aus rotem Brokat, von Sartor.cz, geschneidert werden.

Unsere Gruppe beim großen Festumzug am 34. Tag der Niedersachsen in Hildesheim.

Zusammen mit ganz vielen Mittelalter- Freunden aus Hannover, Ebergötzen, Braunschweig, Diekholzen, Barienrode, Bettrum uvm....hat die Familie Pepersack am großen Festumzug beim 34. Tag der Niedersachsen teilgenommen. Gefolgt ist uns die Ritterschaft des Burglöwen zu Braunschweig e.V. und haben das Mittelalter beim Tag der Niedersachsen repräsentiert.

Bilder gibt es auch zu sehen!

Auch ein neuzeitlich lebender hanseatischer Pepersack muss sich immer wieder und weiter fortbilden!

Eine kleine Auswahl an Büchern, die lesenswert sind um sich ein besseres Bild von den Lebensumständen einer Hof und Ausgemeinschaft im späten 14. Jahrhundert machen zu können.

Wie haben sie gelebt, womit haben sie ihren Tag verbracht, wie sah ein Haus aus, was für einen Hausstand hatte ein wohl betuchter Kaufmann dieser Zeit?
Was gab es für Messen und Märkte, welche waren wichtig für die Pflege von Geschäftsbeziehungen, wie funktionierte der Alltag einer Kaufmanns- und Ratsherrenfamilie, als Angehörige der städtischen Führungsschicht im (spät)mittelalterlichen Hildesheim des 14. Jahrhundert??


Aus der Hildesheimer Allgemeine Zeitung vom 17.11.2014:

Hanseatisch handeln- Heute wie damals!

Worauf Sie sich verlassen können

Der hanseatische Kaufmann gilt als Gegenmodell zum Finanzmarktzocker. Zu Recht?
von Konstantin Richter



Würde der hanseatische Kaufmann in seiner Urform durchs heutige Hamburg spazieren, wäre er womöglich eine merkwürdige Erscheinung: mit seinem Gehrock, den Flanellhosen, dem hohen Zylinder. Aber die Idee, die er verkörpert, lebt. Seit der Finanzkrise ist es zum Gemeinplatz geworden, die Rückkehr zu hanseatischen Tugenden zu fordern, zu Verlässlichkeit, Anstand und Fairness. Wissenschaftler sagen, der Hanseat habe in vergangenen Jahrhunderten vorgelebt, was heute als corporate social responsibility bezeichnet wird. Nachhaltiges Wirtschaften, Verantwortung fürs Gemeinwohl.

Was ist dran an diesem Mythos? Und wie zukunftsträchtig ist er?
Beitrag lesen....


Die letzten Pfeffersäcke.....

Es war das scharfe Gewürz, das einige Hamburger reich machte. Etliche Händler mussten aufgeben. Doch nicht alle.

 

Ein paar Jahrzehnte ist es her, da gab es in Hamburg mehr als dreißig Pfefferhändler. Heute sind es noch drei, und zwei Drittel davon, also zwei, sitzen an einem sonnigen Frühlingstag im Restaurant Zum Steckelhörn. Sie essen Spargel und Schnitzel. Die iPhones haben sie entspannt neben die Teller gelegt. Vietnam, das größte Exportland in Asien, hat schon Feierabend, Brasilien, das größte in Südamerika, wacht gerade erst auf. Deshalb haben die Hamburger Zeit. Sie erzählen vom Pfeffer-Dinner der International General Produce Association, und während sie ausgiebig darüber reden, wie das damals war, als sich der internationale Pfefferhandel noch zum jährlichen Galadinner in London traf, kommt ab und zu eine SMS rein. Dann kaufen sie rasch tippend ein paar Tonnen Pfeffer oder Koriander, legen die Smartphones wieder weg und erzählen weiter, fallen einander ins Wort, führen die Sätze des anderen fort.

"Natürlich musste man black tie und Smoking tragen in London ..."

"... und die hatten einen Zeremonienmeister, und wenn man reinkam, hat er gesagt: "Your name please", und er hat dem Präsidenten den Namen zugeflüstert und es gab einen Handshake."

"... und dann hieß es: "Please rise", und alle haben auf die Queen angestoßen."

Das Galadinner ist längst abgeschafft – im Gewürzgeschäft gibt es nicht mehr viel zu feiern, nur für wenige läuft es noch gut. Die beiden Händler, die in London dabei waren, heißen Sven Stamer und Kai Friedrich Jantzen. Sie sind 43 und 42 Jahre alt. Nein, wie konservative Pfeffersäcke sehen sie nicht aus. Stamer trägt einen Dreitagebart, Jantzen Koteletten und einen Henriquatre, das ist der nach dem französischen König benannte Rund-um-den-Mund-Bart. Außerdem sind sie Cousins. Ihr Onkel, Inhaber von Jantzen & Deeke, ist im November vergangenen Jahres gestorben, seither führen sie das Familienunternehmen als Firmengruppe fort. So weit, so Buddenbrooks-mäßig. Aber wenn Stamer und Jantzen über den traditionellen Pfefferhandel reden, über formelle Anlässe, sorgsam gepflegte Geschäftskontakte und Telexe nach Kuala Lumpur, dann tun sie das mit einer Mischung aus Nostalgie und Ironie. Die Ironie überwiegt.

Denn es ist nun mal so: Der Pfefferhandel hat sich radikal gewandelt, und Jantzen und Stamer zählen zu den Gewinnern, sie können sich ein bisschen Belustigung leisten. Sie sind – zusammen mit einem weiteren Mann namens Ivo Schwab, der sein Büro ebenfalls im Katharinenviertel hat, um die Ecke vom Steckelhörn – die letzten Hamburger Pfeffersäcke.

Noch gegen Ende des letzten Jahrhunderts hatte Hamburg eine echte Pfefferbranche, stolze Kaufleute, die dem Gewürz ihren Wohlstand verdankten: Pfeffer wurde nicht nur benötigt, um Essen zu schärfen, sondern auch, um es zu konservieren. Davon profitierten alte hanseatische Familien mit Namen wie Petersen und Paulsen und Grossmann und Menke. Fertig und vorbei. Fast alle klassischen Pfefferhändler haben aufgegeben. Weil sie keinen Nachfolger zur Hand hatten. Weil sie nicht mehr genug Gewinn machten. Weil ihnen das Geschäft zu riskant geworden ist.
Quelle

-Zeit Online:Die Letzten Pfeffersäcke
Ein paar Jahrzehnte ist es her, da gab es in Hamburg mehr als dreißig Pfefferhändler. Heute sind es noch drei, und zwei Drittel davon, also zwei, sitzen an einem sonnigen Frühlingstag im Restaurant Zum Steckelhörn. ......
gewuerze-pfeffer-handel.pdf
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Unser Kontor in der Wissensvermittlung- Das leben der hanseatischen Kaufleute im späten Mittelalter

Wir sind nicht nur als Tagesgäste auf Mittelalter Märkten unterwegs, sondern haben auch selbst einen kleinen Informations- und "Marktstand" aufgebaut, mit dem wir auf Märkten, in Schulen oder bei sonstigen Veranstaltungen im mittelalterlichen Rahmen, den Besucher über die Lebenswelt und Handelsgebräuche der hanseatischen Kaufleute des späten Mittelalter informieren.

Dazu bieten wir:

  • Gewürz- und Kräuter Quiz
  • den mittelalterlichen Taschenrechner(Rechentuch)
  • Allerlei Handelswaren (Felle, Pelze, Rohwolle, Tuchware, Geschirr, uvm.
  • Werkzeuge(Waage, Münzen, Schneiderelle,...)  eines Kaufmann, Skriptorium(Schreibstube im Aufbau)
  • Gewandung, Kettenhemd+ Haube, Helm, Alltagskleidung


Wachsscheiben aus Bienenwachs entstehen!

Die Hildesheimer Allgemeine Zeitung berichtet über das Hanseprojekt.

©2018 Die Hildesheimer Allgemeine Zeitung berichtet über das Hanseprojekt
©2018 Die Hildesheimer Allgemeine Zeitung berichtet über das Hanseprojekt

2018/19 ist mal wieder Zeit für ein neues Gewand.
Dieses mal ist eine Jopula entstanden aus 100%igem Seidenbrokat mit einem historisch belegten Muster aus dem 14. Jahrhundert.
Und ein knöchellanger Mantel aus gestrichenem dunkelblauen Wolltuch, gefüttert mit gelb-goldenen Brokat, und verbrämt mit Nerzpelz, am Mantelaufschlag, Kragen und Armlöchern.

 

Die beiden Kleidungsstücke wurden nach Bildvorlagen und eigener Interpretation von meiner Gemahlin angefertigt in Handarbeit und mit Hilfe der Nähmaschine.

Es sind also keine 100%igen historischen Repliken, in 100%iger Handarbeit, aber das ist auch nicht unser eigener Anspruch.

Die verwendeten Brokatstoffe wurden von Sartor.cz bestellt. Der verarbeitete Nerz stammt von einem Ebay Kauf, und der Wollstoff stammt vom Großhändler für Wollstoffe.

Wappen der Familie Pepersack
Wappen der Familie Pepersack
Siegelmarke
Siegelmarke

Der Mittelalter-Rechner:

IG Hildesheimer Gemeinheit

Mittelalter- Tanzgruppe

Nächster Termin 26.04. öffentliches Training
Nächster Termin 26.04. öffentliches Training

Historische Kostümführungen durch Hildesheim

(Nur auf Anfrage)

Die Kirche(n) in Hildesheim, im Mittelalter!

Der neue Städtebund:"Die Hanse"

Hildesheim Lexikon

Die Hildesheimer Kartause:

Die Zisterzienser in Hildesheim

Hildesheim

Altstadt Gilde e.V.

Hansischer Geschichtsverein:

Das Bistum Hildesheim

Diekholzen

Die historische Stadtwache Hildesheim

Das Hansevolk zu Lübeck e.V.

Europäisches Hansemuseum, Lübeck

laut fm-Das Mittelalter-Radio:

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