Die Mode im Hochmittelalter
Abb. 5: Otto III. († 1002) in seiner byzantinischen Tracht
Seit dem 10. Jh. war die Schicht der "Herrschenden" durch die Kleidung leicht von der Schicht der "Dienenden" zu unterscheiden.
So trugen die weltlichen Herrscher zu Beginn des Hochmittelalters wie z.B. Kaiser Otto III. († 1002)(Abb. 5) wie die adligen und geistlichen Herren bevorzugt byzantinische Gewänder. Über ein bis zu den Knöcheln reichendes, hemdartiges Untergewand zog man ein etwas kürzeres Obergewand. Für die Beine gab es lange, enganliegende Strümpfe und für die Füße Schlupfschuhe. In den kälteren Jahreszeiten wurde zudem noch ein langer, viereckiger Mantel benötigt, der wie üblich mit einer Fibel auf der rechten Schulter zusammengehalten wurde. Unter dem Untergewand befand sich bei den vornehmen Herren außerdem noch ein Leinenhemd und unter den Strümpfen eine Leinenunterhose.
Abb. 6: Der heilige Rochus, der besonders von Pestkranken angerufen wurde, gewährt hier einen Blick unter die Gewänder eines mittelalterlichen Pilgers. Die Nesteln - die langen weißen Bänder - des herunterhängenden linken Strumpfes werden an einem Gurt im Hüftbereich befestigt, d.h. der linke und der rechte Strumpf sind noch nicht direkt miteinander verbunden.
Die langen Strümpfe oder Beinlinge wurden durch viele kleine Bändchen, die man in der Modefachsprache "Nesteln" bezeichnet, an einem Gurt, der um die Hüfte gelegt wurde, befestigt (Abb. 6). Nebenbei erwähnt, galt es bis ins 16. Jh. hinein als schick und äußerst modern, ein verschiedenfarbiges oder ein unterschiedlich verarbeitetes Paar Strümpfe zu tragen.
Dem byzantinischen Modevorbild entsprach auch das deutsche Königs- bzw. Kaiserornat, das vom 12. Jh. bis zum Jahre 1806 bei den Krönungsfeierlichkeiten angelegt wurde und aus folgenden Hauptkleidungsstücken bestand: der Dalmatika, der Alba, der Stola und dem Pluviale.
Bei der Dalmatika handelte es sich um ein kostbares violettes Unterkleid, das die Knie bedeckte und am Halsausschnitt mit einer Borte versehen war. Die langen und sich vorn verengenden Ärmel wiesen auf rotem Grund blätterartige Zierate aus Goldfäden und Perlen auf.
Die Alba wurde über die Dalmatika gezogen, war aus weißer Seide und besaß ebenfalls kostbare Säume.
Die Stola war ein langer, schmaler Stoffstreifen aus violetter Seide, der reich mit Perlen und Edelsteinen besetzt war. An ihren beiden Enden befanden sich je drei lange goldene Quasten. Die Stola wurde um den Hals gelegt, auf der Brust gekreuzt und dann unter einem Gürtel befestigt.
Das Pluviale stellte einen halbkreisförmigen, offenen Mantel aus rotem Seidenstoff dar, der mit Taft gefüttert war und bis zu den Füßen reichte. Oben wurde es durch eine goldene Spange und eine Schleife zusammengehalten. Auf der äußeren Rückenseite befand sich in der Mitte - mit Goldfäden eingestickt - ein Lebensbaum, der links bzw. rechts von einem Löwen bzw. einem Kamel flankiert wurde.
Zum Königsornat gehörten zudem noch Handschuhe, Strümpfe, Schuhe und zwei Gürtel.
Die Handschuhe aus Purpurseide waren mit Perlen und Edelsteinen bestickt. Die roten Seidenstrümpfe wiesen am oberen Rand eine Goldborte auf und wurden mittels zweier roter Schnüre am Rutschen gehindert. Die mit Gold und Perlen bestickten Schuhe wurden aus glanzlosem karmesinrotem Atlas hergestellt, und einer der beiden Gürtel war aus mit Goldfäden bestickter Seide, der andere aus vergoldeten Silberfäden gefertigt worden.
Abb. 7: Der heilige Erasmus (links) und der heilige Mauritius (rechts)
Wie die Kaiser oder Könige waren auch die hohen geistlichen Würdenträger byzantinisch gekleidet. Aber im Gegensatz zu den weltlichen Herrschern sind die Bischöfe, Erzbischöfe und Päpste noch heute in dieser mittelalterlichen Tracht zu bewundern. In der folgenden Abbildung (7) wurde der heilige Erasmus (links), der der Legende nach Bischof von Antiochia in Syrien war, in den typischen Gewändern eines Bischofs dargestellt. So befindet sich über seiner bis zum Boden reichenden, weißen Alba die kürzere, rote Dalmatika, über die die goldene Casula gelegt wurde. Auch das Schulter- oder Halstuch wie die Handschuhe, die Manipel und die Mitra fehlen nicht. In seiner rechten Hand hält er, der zu Beginn des 4. Jhs. als Märtyrer starb, die Winde, mit der seine Eingeweide herausgerissen wurden. Mit ihm unterhält sich der heilige Mauritius (rechts), der als Anführer der Thebäischen Legion im Jahre 302 bei einer großen Säuberungsaktion des Heeres in Agaunum enthauptet wurde, weil er sich wie seine Soldaten geweigert hatte, Christen zu töten. Er trägt hier die typische Ritterrüstung des Spätmittelalters, die aus dem Plattenharnisch und dem darunterliegenden Kettenhemd bestand. Nur die weißen Handschuhe passen nicht zum mittelalterlichen Ritter. Und statt der vorhandenen Märtyrerkrone schützte normalerweise der Topfhelm oder die Beckenhaube das ritterliche Haupt.
Die Alba des hohen Geistlichen stellt ein bis zu den Füßen reichendes Unterkleid aus weißem Leinen- oder Seidenstoff dar. Um die Hüfte wird ein bestickter Gürtel, der an seinen beiden Enden kleine Schellen oder Glöckchen aus Gold aufweist, und um den Hals die Stola, ein schmales, oft mit Kreuzen reich geschmücktes Band aus Wolle oder Seide, gelegt. Letzteres reicht bis zu den Füßen und wird vor der Brust gekreuzt und unter den Albagürtel geführt. Unter der Alba befindet sich noch ein rechteckiges Tuch, das sogenannte Hals- oder Schultertuch, das die Schultern bedeckt.
Über der Alba und der Stola werden ein oder zwei hemdartige Überziehkleider getragen, die Dalmatika und die Tunicella. Gewöhnlich ist die rote Dalmatika länger als die weiße Tunicella. Wenn beide Gewänder getragen werden, liegt die Dalmatika über der Tunicella.
Die Casula, ein ringsum geschlossener, glockenförmiger Umhang, ist ein ausschließliches Meßgewand und wird zusammen mit dem Pallium getragen, einer mit Kreuzeszeichen geschmückten Binde, die über die Casula gelegt wird.
Das Pluviale, der vorne offene, ursprünglich mit Kapuze versehene Umhang, wird nur auf Prozessionen getragen.
Und dann gibt es noch den Chorrock, der der Alba gleicht, aber meistens nur bis zu den Knien reicht.
Zusätzlich gehören zur Kleidung des hohen Geistlichen noch lange Strümpfe aus violetter Seide oder Samt, die durch spezielle Bänder an den Knien vor dem Rutschen gehindert werden, und ein Paar geschlossene Lederhalbschuhe, die mit Goldstickereien, Edelsteinen und Perlen versehen sind.
Außerdem wird noch die Manipel, ein schmales Band, als bloßes Ornament über dem Arm getragen. Sie soll sich aus dem antiken Schweißtuch oder Handtuch entwickelt haben, das die Priester benutzen mußten, um liturgische Gefäße, die mit bloßen Fingern nicht berührt werden durften, anzufassen.
Die Hände verschwinden unter Handschuhen, die laut einer kirchlichen Verordnung keine Naht aufweisen dürfen. Sie werden deshalb im allgemeinen in einem Stück aus purpurfarbener Seide angefertigt und besitzen auf der Oberseite häufig ein eingesticktes Kreuz.
Auch der Kopf muß bedeckt werden. Im Frühmittelalter trugen die hohen Geistlichen eine einfache Rundkappe. Erst in der zweiten Hälfte des 12. Jhs. führte man die noch heute übliche Bischofs- und Erzbischofsmütze, die Mitra, ein. Von dieser Mützenform, die im Scheitelpunkt tief eingesunken ist, hängen zwei gleichlange Bänder herab. Gewöhnlich ist die Mitra schlicht weiß. Nur bei höheren Kirchenfesten wird eine perlen- und goldbestickte Variante aufgesetzt.
Die Priester, die "weihe-rangmäßig" unter den Bischöfen stehen, dürfen von diesen genannten Kleidungsstücken das Pluviale nicht tragen; den Diakonen, die sich "weihe-rangmäßig" noch unter den Priestern befinden, ist außerdem das Tragen der Casula verboten.
Abb. 8: Die Tiara, die kostbare Krone der Päpste, wird auf eine weiße Mitra, die zwei grüne mit Kreuzen bestickte Bänder aufweist, gesetzt.
Die geistlichen "Herrscher", auch Päpste genannt, waren - wie den vorherigen Beschreibungen zu entnehmen ist - nicht nur wie die weltlichen Herrscher gekleidet, sondern besaßen wie diese ebenfalls eine Krone: die Tiara (Abb. 8), die über die Mitra mit ihren herabhängenden Bändern gesetzt wird.
Die mittelalterliche Kleidung der Mönche und Nonnen hat sich wie die der Kleriker ebenfalls nicht geändert und ist auch noch heute bei ihren verschiedenen Vertretern anzutreffen.
Die Gewänder der Mönche sind die Kutte, das Skapulier und die Kukulle.
Die bis zu den Füßen reichende Kutte gleicht einer römischen Tunika mit langen schmalen Ärmeln. Um sie wird im Bereich der Hüfte ein Ledergürtel gebunden. Das ebenfalls bis zu den Füßen reichende, weite Skapulier besteht aus zwei Stoffstreifen, die brust- und rückwärts herabfallen, und einer angenähten Kapuze. Die Kukulle, der große Ausgehmantel mit Kapuze, ist ringsum geschlossen und besitzt sehr weite Ärmel.
Die Kutte und das Skapulier stellten die gewöhnliche Haus- und Arbeitskleidung der Mönche dar. Nur wer das Kloster im Auftrag des Abtes verließ, erhielt die Kukulle.
Jeder Mönch bekam zwei Kutten, zwei Skapuliere und zwei Kukullen ausgehändigt, damit er, wenn er eines dieser Kleidungsstücke an den entsprechenden Waschtagen reinigen wollte, noch ein zweites zum Anziehen besaß. Im Sommer bot sich diese Waschgelegenheit alle drei, im Winter alle vier Wochen. Die Kutten, Skapuliere und Kukullen wurden für den Sommer aus leichten, für den Winter aus dicken, wolligen Stoffen gefertigt.
Je nach der Jahreszeit erhielten die Mönche zudem Sandalen oder geschlossenes Schuhzeug.
Die einzelnen Mönchsorden ließen und lassen sich kleidungsmäßig hauptsächlich auf Grund ihrer gewählten Farben unterscheiden. So trugen die Benediktiner die schwarze, die Zisterzienser, die Dominikaner, die Kartäuser die weiße, die Franziskaner die braune Ordenstracht. Zusätzlich gaben bzw. geben die Größe der Kapuze, die Weite des Skapuliers u.ä. noch nähere Auskünfte. So waren die weißgekleideten Kartäuser z.B. durch ihre übergroße Kapuze von anderen weißgekleideten Ordensbrüdern leicht zu unterscheiden.
Grundsätzlich besaßen alle Mönche die Tonsur. Im Abendland trug man die "Petrus-Tonsur", bei der ein Kranz von Haaren übrig blieb. Im Morgenland gab es die Totalrasur, und die iroschottischen Brüder waren an ihrer "Jakobs-Tonsur" zu erkennen, bei der nur der vordere Teil des Kopfhaares wegrasiert wurde.
Die Nonnen - nehmen wir hier als Beispiel die Zisterzienserinnen - trugen einen weißen Ärmelrock, der bis eine Handbreit über dem Boden reichte, darüber das etwas kürzere schwarze Skapulier, das schürzenartig über Brust und Rücken lag und die obligatorische Kapuze besaß, und die weiße Kukulle, die glockenartig bis zu den Knöcheln fiel und mit überlangen und überweiten Ärmeln und einer Kapuze versehen war. Über das Haar wurde ein weißes Kopftuch gelegt, und schließlich verhüllte man noch den gesamten Kopf- und Halsbereich mit einem schwarzen Schleier.
Und wie sah es bei den adligen Damen im 10. und 11. Jh. modemäßig aus?
Hier bestimmte die Gattin des deutschen Kaisers Otto II., die byzantinische Prinzessin Theophanu († 991), was "in" war.
So wurde das Oberkleid kürzer, und dessen bisher enganliegenden, glatten Ärmel entwickelten sich zu weiten Hängeärmeln, die zuweilen bis zum Boden reichten.
Außerdem trug man nun in den gehobenen Kreisen sowohl bei den Damen wie auch bei den Herren die Kleider und die Schuhe in leuchtenden Farben. Wenn man sich als besonders vornehm geben wollte, empfahl es sich, seine Gewänder in Rot oder Dunkelviolett zu wählen. Auch der kostbare Schmuck mußte bunt sein. Edelsteine und Perlen schmückten den Hals und die Finger. Außerdem wurden sie noch reichlich auf die Gewänder genäht bzw. gestickt.
Und was trug die "dienende" Bevölkerungsschicht?
Der Mann aus dem Volk war stolz, wenn er sich lange erdfarbene Hosen leisten konnte. Normalerweise hatte er sich mit einem meist erdfarbenen hemdartigen Leibrock zu begnügen, während sich die Frauen erdfarbene hemdartige Kleider anfertigten.
Im 11. Jh. wurde die adlige Mode wiederum durch eine Frau besonders stark beeinflußt. Es handelte sich diesmal um die Gemahlin Heinrichs III., die Französin Agnes von Poitou († 1077). Durch sie verloren die bisher immer noch sackartig wirkenden Gewänder völlig an Attraktion. Statt dessen wurden ihre den Körperbau betonenden Kleider sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern sehr gefragt.
Über einem leinenen Unterhemd trugen die adligen Damen ihre farbigen Unterkleider, deren Ärmel wie bisher eng zugeschnitten waren und bis zum Handgelenk reichten. Diese Unterkleiderärmel wurden wie die Oberkleiderärmel mittels kleiner Bänder im Bereich der Armhöhlen mit den Unter- bzw. Oberkleidern verbunden. So konnten sie leicht ausgewechselt, separat vom Kleid gewaschen oder verschenkt werden. Denn als Liebespfand in den Turnieren waren sie heißbegehrte Souvenirs!
Angefertigt wurden die Unterkleider der adligen Damen im allgemeinen aus kostbarer Seide. Die Kleider der Bäuerinnen waren dagegen stets aus Wolle oder Leinen.
Mit den Oberkleidern, die über den Unterkleidern getragen wurden, betrieben die reichen Damen noch mehr Aufwand und Luxus. Sie wurden im 12. Jh. so eng zugeschnitten, daß man bei den Frauen die Brüste – beliebt waren kleine feste Brüste &ndash nicht übersehen konnte. Von der ebenfalls enggefaßten Taille sollte das meist sehr bunte Obergewand in weiten Falten bis zu den Füßen herabfallen. Als Stoffe wurden für diese kostbaren Gewänder Atlas, Barchent, Brokat, Damast, Purpur, Samt oder Scharlach gewählt.
Atlas ist ein glatter Seidenstoff, – Barchent, ein auf einer Seite aufgerauhter Baumwollstoff, – Brokat, ein schwerer, reich gemusterter Seidenstoff, der Gold- und Silberfäden enthält, – Damast, ein kostbarer Stoff mit eingewebten Bildern, – Purpur, ein in allen Farben zu erstehendes, kostbares Seidengewebe, – Samt, ein kostbares Seiden-, Woll-, Baumwoll- oder Leinengewebe, das im Mittelalter nicht, wie wir es heute kennen, eine angerauhte Oberfläche aufwies, sondern wie Atlas glatt und schwerfallend war, – Scharlach, ein kostbarer Schafswollstoff, der in den Farben Rot, Weiß, Braun, Blaugrün und gestreift zu erstehen war.
Unter- und Oberkleider wurden grundsätzlich immer in verschiedenen Farben getragen. Zudem fielen die Oberkleider oft recht bunt aus oder waren in zwei Farbbereiche geteilt. So konnte die linke Seite des Gewandes grün und die rechte rot sein. Apropos Farben! Im Mittelalter hatte jede Farbe ihre ganz spezielle Bedeutung. Die rote Farbe war, wie schon erwähnt, besonders beliebt. Bereits bei den Germanen galt sie als Farbe des Rechtes.
Jede Farbe besaß auch in der "Liebesskala" ihren ganz besonderen Wert. So konnte der verliebte Ritter anhand der Kleiderfarben seiner Angebeteten deutlich erkennen, wie groß seine Chancen waren. Rot bedeutete Freude, Ehre und "brennende Liebe", Grün "der Liebe Anfang" oder Verliebtheit, Blau "der Liebe Stetigkeit" oder die Treue, Grau "der Liebe Trauer", Schwarz "der Liebe Ende" oder "des Leides Anfang und der Freude Ende".
Weiß war die Farbe der Jungfrauen, der Unschuld und der Reinheit des Herzens. Gelb, das ursprünglich mit "erfüllter Liebe" gleichzusetzen war, wurde im Hochmittelalter zur Farbe der Prostituierten und Juden. Grün wurde im Spätmittelalter sogar zur Teufels- und Hexenfarbe abgewertet.
Auch Farbkominbationen "sprachen Bände"! Grün-Blau war gleichzusetzen mit "Anfang in der Stetigkeit", Weiß-Blau mit "stets gutes Gedenken", Grün-Schwarz mit "das Leiden folgt unverhofft auf erwartungsvollen Beginn" und Schwarz-Rot mit "der grausame Mord der schönsten Liebe".
Unter den Kleidern trugen die Damen wie die Herren Strümpfe, die unterhalb des Knies mit Bändern gehalten wurden.
Während für die Bauern mittlerweile schwarzes und graublaues "Zeug" vorgeschrieben war, durften sich außer den Adligen auch die Geistlichen an den farbenprächtigen Gewändern erfreuen, bis - ja bis ihnen im 13. Jh. dies strikt untersagt wurde. So ordnete ein Kölner Konzil im Jahre 1281 an, daß es für Kirchenangehörige nicht erlaubt sein sollte, rote und grüne Stoffe, Schmuckärmel und Schnürschuhe zu tragen. Aber was bewirkten im Mittelalter schon Verbote! Die hohen Geistlichen jedenfalls ließen sich nicht einschüchtern.
Die Adligen fütterten ihre farbigen Obergewänder und Mäntel schließlich innen noch mit Pelzen vom Eichhörnchen, Fuchs, Iltis, Kaninchen, Lamm oder Schaf, Marder, Wasserwiesel, Fischotter oder mit gefärbten Stoffen.
Den fürstlichen Herrschaften blieben die Zobel- und Hermelinpelze und das "Schwanenfell" vorbehalten. Beim letzteren handelt es sich um die abgezogene, nach einem bestimmten Verfahren bearbeitete Haut einer Schwanenart, die sich durch besonders weiche Flaumfedern auszeichnete. Diese so präparierte Schwanenhaut wurde als kostbarer Besatz oder als Innenfutter verwendet.
Die langen Mäntel von halbrunder Form wurden im 12. und 13. Jh. nicht mehr wie bisher auf der rechten Schulter gefibelt, sondern durch eine Schnur oder eine kleine Kette vorne am Hals zusammengehalten. Die Schnüre oder Ketten führten zu zwei Schmuckstücken am Mantel, die großen Broschen glichen und Tasseln genannt wurden. Nach ihnen erhielt dieser Mantel die Bezeichnung Tasselmantel. Die Spange des Mantels war - nebenbei erwähnt - eine Art Abzeichen der Ehrbarkeit. In Marseille z.B. war es leichten Frauenzimmern verboten, mit Spangen besetzte Mäntel zu tragen.
Abb. 9: Der Griff in die Tasselschnur galt als "Haltung höchsten Schicks"
Sehr oft sieht man bei Statuen des 12. und 13. Jhs., wie die vornehme Dame zwei Finger in die Schnur dieses Tasselmantels legt. Neben dem Aufraffen des Mantels galt diese Geste als "Haltung höchsten Schicks" (Abb. 9)!
Apropos Mantel! Im Mittelalter besaß der Mantel gerade im Rechtsbereich eine besondere, symbolische Bedeutung. So war es seit dem 13. Jh. in Deutschland üblich, voreheliche Kinder während des Trauungsaktes unter den Mantel oder den Schleier der Mutter treten zu lassen, damit sie zu ehelichen Kindern wurden (Mantelkinder).
Bis weit ins 12. Jh. hinein wurden die oben beschriebenen Kleidungsstücke von den Frauen zu Hause angefertigt. Auch die adligen Damen stellten zumindest ihre Unterkleider selbst her. Erst als die Modelle zu kompliziert wurden, waren Spezialisten, die Schneider, gefragt.
Die Gewänder der adligen Herren waren im 12. und 13. Jh. ebenso kostbar, bunt und raffiniert wie die der Damen. Auch sie trugen Oberkleider, die im oberen Teil eng zugeschnitten waren und unten in Falten zum Boden herabfielen. Lange Hängeärmel und Schnürbänder an den Seiten des Oberteiles waren bei ihnen und selbst bei den Mönchen sehr begehrt! Festkleider wurden z.T. noch zusätzlich mit Tausenden von Perlen und kostbaren Steinen besetzt. Kostbare Hüte und Hauben wurden mit Rubinen, Smaragden, Diamanten und Perlen verziert. Karl der Kühne († 1477), Herzog von Burgund, überraschte 1471 seine Frau mit einem Hut, der aus 600 großen und kleinen Perlen und unzähligen kleinsten Steinchen zusammengestellt worden war. Auch der Gürtel, den Männer und Frauen trugen, wurde oft reichlichst mit Edelsteinen und Perlen verziert. Dabei waren echte Perlen, die damals am Persischen Golf von Perlenfischern gewonnen wurden, selbst für viele Adlige unerschwinglich. Als Ersatz dienten ihnen Glasperlen aus Venedig, die von Glasmachern hergestellt wurden.
Wie der Mantel besaß auch der Gürtel im Mittelalter im Rechtsbereich seine symbolische Bedeutung. Wenn ein Verurteilter z.B. des Landes verwiesen wurde, hatte er seine Schuhe und seinen Gürtel abzulegen. Zum Zeichen ihrer Unterwerfung mußten Besiegte ihre Gürtel dem Sieger übergeben. Der Brautgürtel wurde der Ehefrau am Hochzeitstag von ihrem Gatten abgenommen, der seine Gattin durch diesen Akt völlig in seinen Besitz nahm. Eine Witwe konnte sich der Schulden ihres toten Mannes entledigen, indem sie ihren Gürtel oder ihren Mantel auf die Bahre oder das Grab des Ehemannes legte.
Neben dem Aussuchen kostbarer Stoffe und dem Anfertigenlassen prächtiger Gewänder wandten die adligen Herren und Damen viel Zeit für ihr Haar auf. Im 12. Jh. waren bei den Männern wieder längere Frisuren gefragt, die aber nicht über die Schultern reichen sollten. Mit Eiweiß und Brenneisen versuchte man auch die Haarsträhnen an der Stirn in künstliche Locken zu legen. Für kahlköpfige Herren wurden Perücken hergestellt. Besonders begehrt war dabei die blonde Haarfarbe mit einem Stich ins Rötliche. Wer zu dünnes Haar besaß, konnte eine größere Fülle vortäuschen, indem er zusätzlich gelbe Seide oder Goldfäden ins eigene Haar hineinflocht. Männer mit besonders dicken und langen Haaren ließen sich sogar Zöpfe flechten.
Die Barttracht der Herren war vom Alter abhängig. Junge Adlige waren in der Regel bartlos. Erst die Männer mittleren Alters zeigten sich mit dem vornehm gestutzten Kinn- oder dem Schnurrbart. Die älteren Herren bevorzugten den Vollbart, der zuweilen in Zöpfe geflochten oder mit Goldfäden versetzt wurde.
Für die Männer aus dem Volk war dagegen kurzes Haar vorgeschrieben.
Die adligen Frauen bedienten sich ebenfalls des Brenneisens, um ihre Haare in Locken fallen zu lassen. Junge Mädchen durften ihr Haar offen tragen. Sie schmückten es mit Blumenkränzen, Krönchen und Metallreifen oder zogen bunte Bänder durch die Haarsträhnen.
Abb. 10: Das Gebende, die charakteristische Kopfbedeckung der Frau im Hochmittelalter
Die verheiratete Frau hatte dagegen auf Anordnung der Kirche hin in der Öffentlichkeit ihre Haare unter einem Schleier zu verbergen. Im karolingischen (8. – 10. Jh.) und ottonischen Zeitalter (10. – 11. Jh.) trugen die Ehefrauen lange, faltenreiche Schleier aus durchsichtigen Stoffen, so daß das Haar darunter immerhin noch zu erkennen war. Im 12. Jh. wurde eine neue Kopfbedeckung, das Gebende, modern. Da dessen schmale Tuchbänder fest um die Wangen und das Kinn gebunden wurden, fiel den Frauen von nun an das Sprechen, Lachen, Essen und Küssen recht schwer (Abb. 10).
Abb. 11: Der Wimpel, der im allgemeinen aus weißem Leinen bestand, wurde von den Geistlichen als Kopfbedeckung der Frauen sehr geschätzt. Denn er verhüllte nicht nur das Haar, wie es seit dem Jahr 1279 für das weibliche Geschlecht ab dem 18. Lebensjahr von der Kirche vorgeschrieben wurde, sondern zusätzlich noch den Hals.
Neben dem Gebende gab es noch den Wimpel (Abb. 11). Beide Kopfbedeckungen wurden vorzugsweise aus weißem Leinen hergestellt.
Auch das Haar hatte im Mittelalter Rechtssymbolkraft. Das Weiterwachsen der Haare noch gewisse Zeit über den Tod hinaus, ließ es zu etwas Geheimnisvollen werden, zu einem Sitz magischer Kräfte. So verstärkten friesische Männer ihre Schwüre, indem sie z.B. die linke Hand auf ihr Haar legten.
Nach bayerischem und schwäbischem Recht leistete eine Frau den Eid, indem sie mit den Fingern der rechten Hand den über der Brust herabhängenden Haarzopf berührte. Das Abschneiden und die Übergabe von Haar wurden als Zeichen der Unterwerfung betrachtet. Gefangenen Feinden schor man deshalb das Haupthaar. Die Tonsur der Mönche symbolisierte ihre Unterwerfung unter die Regeln des gewählten Ordens.
Die adligen Herren - ob verheiratet oder nicht - schmückten ihre Haare wie die unverheirateten Mädchen mit Blumenkränzen und Metallreifen. Besonders geschätzt wurde als Kopfbedeckung jedoch der Pfauenhut. Hierbei handelte es sich um ein Tuchgestell, das ganz mit Pfauenfedern bedeckt wurde.
Auf die Wahl der "richtigen" Schuhe legten sowohl die adligen Herren als auch die Damen großen Wert, obwohl es beim weiblichen Geschlecht für unschicklich und ordinär galt, Fuß zu zeigen.
Die Halbschuhe oder kurzen Halbstiefel, die im 12. und 13. Jh. getragen wurden, waren aus schwarzem oder farbigem Leder oder aus Stoffen wie Brokat gefertigt worden. An ihren Innenseiten befanden sich Spangen- oder Schnürverschlüsse, und vorne endeten sie mehr oder minder spitz.
Abb. 12: Ein Knappe wird mit Hilfe seines Dieners eingekleidet. Bevor er zu den verschiedenen Teilen seiner Rüstung greift – nur die Bein- und Knieschienen und die schnabelförmigen Schuhe sind bereits angelegt worden-, zieht er noch einen gefütterten Wams über, dessen Bänder gerade von seinem Diener geschnürt werden.
Die Hände verschwanden unter kostbaren, oft weißen Handschuhen. Natürlich besaßen auch die Handschuhe im Mittelalter eine symbolische Bedeutung und zwar ganz speziell im Lehnswesen und im Marktrecht. So kann man aus dem Sachsenspiegel, dem bedeutendsten Rechtsbuch des Mittelalters, das um 1220 geschrieben wurde, folgendes erfahren:"Kein Ort dürfe einen Markt errichten, es sei denn, der König sende seinen rechten Handschuh als Zeichen des Rechtsbannes und seines Schutzes."
Schließlich darf im Hochmittelalter auf keinen Fall die Ritterrüstung unerwähnt bleiben.
Im 12. Jh. begnügten sich die adligen Krieger noch mit einem Ringpanzer, der aus einem mehrschichtigen Geflecht von zusammengenieteten, zusammengeschweißten und ausgestanzten Ringen bestand. Dieser Panzer reichte etwa bis zu den Knien und war mit Ärmeln und oft auch mit Fäustlingen versehen. Letztere wurden, um ein Wundscheuern der Finger zu verhindern, innen mit Leder überzogen. Aus dem gleichen Grund trug man unter den Ringpanzern zusätzlich noch einen gesteppten Wams (Abb. 12). Für die noch ungeschützten Körperteile wie den Kopf, den Hals, die Unterschenkel und die Füße gab es noch weitere Panzerteile. So wurde der Hals z.B. durch einen dicken, gepolsterten Stehkragen geschützt.
Abb. 13: Der schwere Topfhelm mit einer goldenen Schwanen-Helmzier
Abb. 14: Der Adlerkopf, das Wappen des Herrn Hartmann von Aue, schmückt neben der Schabracke seines Pferdes seinen Schild, seine Fahne, sein Gewand und seinen Topfhelm.
Für den Kopf stand anfänglich der Rund- oder Spitzhelm zur Verfügung. Erst im 13. Jh. kamen die schweren Topfhelme (Abb. 13) mit ihren Sehschlitzen in Mode, unter denen die Männer - um Verletzungen allein schon vom bloßen Tragen zu entgehen - noch gesteppte Kappen aufsetzen mußten. Die Hauptwaffen des Ritters waren die Lanze und das zweischneidige, ungefähr 80 - 90 cm lange Schwert. Letztere Waffe konnte schreckliche Verletzungen verursachen und Männer mit einem Schlag von der Schulter bis zum Oberschenkelknochen zerfetzen. Da die Ritter aus Schutzgründen immer mehr unter ihren Rüstungen verschwanden, und es im Kriegsfall schwierig wurde, Freund und Feind zu unterscheiden, gelangte die Wappenkunde zur Blüte. Anhand der Wappen konnte man nun erkennen, um welchen Herrn es sich unter der Ritterrüstung handelte. Angebracht wurden diese Abzeichen auf den Waffenröcken, die über die Rüstungen angelegt wurden, auf dem Schild, auf der Schabracke (Decke des Pferdes) und manchmal auf dem Helm als Helmzier (Abb. 14).
Abb. 15: Der Ritter Ulrich von Lichtenstein, der leicht an seiner Helmzier, die eine Frau darstellte, zu erkennen war, galt als ein großzügiger Turnierteilnehmer. Jeder Ritter, der eine Lanze an ihm brach, erhielt zur Belohnung einen goldenen Ring. Gelang es diesem sogar, ihn vom Pferd zu stoßen, durfte der Sieger die am Turnier teilnehmenden Pferde des Herrn von Lichtenstein einkassieren. Siegte jedoch Ulrich von Lichtenstein, hatte der besiegte Gegner sich dagegen zu Ehren von Ulrichs verehrten Dame nur nach allen vier Himmelsrichtungen zu verneigen. Andere Ritter waren da weniger nobel. Sie finanzierten ihren Lebensunterhalt durch das Lösegeld ihrer besiegten Gegner.
Diese Helmzier, die außer dem Familienwappen auch Tiere, Tierkörperteile, Pflanzen, sogar Frauen (Abb. 15) und (Abbn. 16 und 17) darstellen konnte, wurde aus Holz, Leder, Leinen oder Pergament angefertigt und war z.T. sehr bunt bemalt oder sogar vergoldet.
Die Kleidung der Bauern und der ersten Bürger bestand im 12. und 13. Jh. im Gegensatz zu den adligen Herrschaften immer noch aus den kurzen Hemdröcken und den engen oder weiten Hosen. Einige von ihnen konnten sich noch einen Umhang, der "Glocke" genannt wurde und oft mit einer Kapuze versehen war, leisten. Die meisten Bauern und Bürger begnügten sich jedoch mit der Gugel (Abb. 18), einer an einem breiten Schulterkragen befestigten Kapuze. Ihre Frauen gaben sich wie bisher mit ihren Hemdkleidern zufrieden. Als Schuhe standen den Bauern und Handwerkern - wenn diese sich überhaupt welche leisten konnten - geknöpfte oder geschnürte Halbstiefel zur Auswahl. Viele von ihnen hatten jedoch barfüßig ihrer Arbeit nachzugehen.
Bei den Adligen dagegen wurde im 12. Jh. eine neue Schuhform "hochmodern": der Schnabelschuh (Abb. 19).
Angeblich soll ein gewisser Graf Fulko IV. von Anjou († 1109) diese Schuhform erfunden haben, um seine deformierten Füße in ihnen verbergen zu können.
Eine absolut neue Erfindung war der Schnabelschuh jedoch nicht. Diese Schuhform wurde schon seit langem im Orient getragen. Wahrscheinlich gelangte er mit anderen morgenländischen Kulturgütern durch die Kreuzzüge nach Europa. Neu an den "abendländischen" Schnabelschuhen war nur, das zum erstenmal ein rechter und ein linker Schuh unterschieden werden konnte. Diese Unterscheidung gab es bei den mittelalterlichen Schuhen bisher noch nicht!
Die im Laufe der Jahrzehnte immer länger werdende Spitze des Schnabelschuhs wurde mit Werg, also mit den Zubereitungsabfällen von Flachs, Hanf usw., ausgestopft. Gefertigt wurden sie in den Materialien Leder oder Samt. Kostbare Schnabelschuhe wurden zusätzlich noch mit Perlen oder Goldstücken verziert. Als besonders "schick" hielt man ein unterschiedlich gefärbtes Paar. Vielleicht am linken Fuß ein blauer, am rechten Fuß ein roter Schuh?
Abb. 16: Vor einem Turnier stellen die Ritter, die hier als Kämpfer auftreten wollen, ihre Helme mit ihrer Helmzier in einer Halle offiziell zur Schau aus. Herolde (hier der Herr in der Mitte mit einem Stab versehen), die jede Helmzier aus dem Gedächtnis einem Ritter oder einem Geschlecht zuordnen können, überprüfen die Teilnehmer.
Abb. 17: Helm auf dem die Helmzier aufmontiert wird (von links nach rechts)
Abb. 18: Die Gugel, die charakteristische Kopfbedeckung der Bauern und einfachen Bürger
Selbst die Ritter konnten auf ihre eisernen Schnabelschuhe nicht verzichten. Die eisernen Spitzen, die erst nach dem Aufsitzen zu Pferde angesteckt wurden, mußten beim Gehen oder Kämpfen jedoch entfernt werden, da man mit ihnen kaum vorwärts kam, geschweige denn fliehen konnte. Ja das Gehen mit Schnabelschuhen hatte so seine Tücken! Auch die Zivilbevölkerung konnte davon ein Lied singen! Um beim etwas schnelleren Vorwärtsschreiten nicht ständig über die eigenen Füße zu fallen, halfen sich pfiffige Leute, indem sie die Spitzen ihrer Schuhe mittels eines Kettchens am Knie "hochbanden".
Abb. 19: Der Schnabelschuh
Um die teuren Schuhe vor dem Dreck und Schlamm der mittelalterlichen Straßen zu schützen, gab es zusätzlich noch die Trippen (Abb. 20), aus Holz gefertigte Unterschuhe, die unter ihrer Sohle häufig zwei absatzartige Verstärkungen aufwiesen. Die Trippen, die unter den eigentlichen Schuhen getragen wurden, konnten durch Lederriemen am Fuß befestigt werden. Schnabelschuhe und Trippen ließen bei ihren Trägern oder Trägerinnen jedoch nur einen trippelnden Gang – wie bei den Chinesinnen bis zu Beginn des 20. Jhs. oder traditionsbewußten Japanerinnen – zu. Zunächst war der Schnabelschuh nur dem Adel vorbehalten, aber schon bald wurde er auch von Patriziern, von Geistlichen, sogar von Handwerkern, Knechten und Bauern getragen. Im 14. Jh. sah sich die Obrigkeit deshalb gezwungen, in Kleiderordnungen wiederholt gegen die Auswüchse und vor allem gegen die Länge der Schnäbel vorzugehen. Es wurden sogar für einige Stände Beschränkungen und Kaufverbote angeordnet, die jedoch nichts änderten.
Abb. 20: Die Trippen
Beschwerden über die "Modetorheiten" von Zeitgenossen gab es zudem reichlich. So äußerte sich im Jahr 1370 der Hofchronist von Kaiser Karl IV. († 1378), Benesch von Weitmühl, mit Entrüstung über die Männermode seiner Zeit: "In dieser Zeit übernahmen die Menschen nach Affenart, die zu tun und nachzuahmen versuchen, was sie bei den Menschen sehen, die schlechte und schädliche Gewohnheit anderer und gaben in der Art der Kleidung das Beispiel ihrer Vorfahren auf und schafften sich kurze und kürzere, ja richtiger: schamlose Kleider an, so daß überaus häufig ihre Schenkel und Hinterteile zu sehen waren, und so enge, daß sie nur schwerlich atmen konnten. Auf der Brust hatten sie große Polster aus Seide, so daß es schien, als hätten sie Busen. Um die Magengegend waren sie so geschnürt, daß sie Jagdhunden ähnelten, die man Windhunde nennt. Das Hinterteil schnürten sie mit vielen Schnüren, daß sie auch mit langsamen Schritten kaum gehen konnten. Ähnlich trugen sie schnabelförmige Schuhe mit überlangen Schnäbeln, so daß sie schlecht ausschreiten und gehen konnten." An anderer Stelle bemerkte der obige Hofchronist dann mit einiger Genugtuung, daß in die hoch aufragenden Schnäbel sogar der Blitz eingeschlagen hätte! (in: František Kavka: Am Hofe Karls IV. Stuttgart 1990, S. 98).
Bevor wir uns nun mit dem Spätmittelalter beschäftigen, sollte noch etwas über die Sauberkeit der mittelalterlichen Menschen gesagt werden. Anders als zu Zeiten Ludwigs XIV., in denen man Dreck und Gerüche mit Parfümen und Pülverchen zu überdecken versuchte, legten die Menschen im Mittelalter großen Wert auf die Körperpflege. Nur die Ärmsten der Armen konnten sich kein tägliches Bad leisten. Für die Adligen dagegen war häufiges Baden eine Selbstverständlichkeit. Und nach dem Waschen schminkten die Herren und Damen ihre Wangen und Lippen z.B. mit dem roten Farbstoff der Schildlaus, gaben ihren Augenbrauen den gewünschten Schwung, kräuselten, bleichten oder färbten ihr Haar und parfümierten sich mit Rosen- und Lavendelöl. Besonders gepflegt wurden auch die Hände und die Fingernägel. Vornehme Spanierinnen trugen im 14. Jh. ungefähr 20 cm lange Fingernägel, die - um besonders zu beeindrucken – "extra poliert" wurden. Zudem galt blasser Teint als Zeichen höchster Eleganz. Um ihn zu bewahren, nahm man Gesichtsdampfbäder und trug anschließend in Rosenwasser gelöste weiße Schminke auf der Basis von Weizenschrot oder Bleiweiß auf.
Die Mode im Spätmittelalter
Nach der großen Pestepidemie in den Jahren 1346 bis 1352 traten im 14. Jh. nicht nur im wirtschaftlichen Bereich drastische Veränderungen ein. Die Menschen, die dem Tod entgangen waren, hatten nur noch einen Wunsch, ihr Leben in vollen Zügen zu genießen. Und das machte sich auch in der Mode bemerkbar.
Bei den adligen Damen waren nun enganliegende Unterkleider und Oberkleider mit "Teufelsfenstern" gefragt. Diese "Teufelsfenster" waren seitliche, weite Öffnungen des Oberkleides, durch die man – dank der enganliegenden Unterkleider – einiges über den Körperbau der betreffenden Dame erfuhr.
Zudem wiesen einige Oberkleider zum erstenmal einen vorderen Knopfverschluß auf, und der Gürtel mußte nicht wie bisher die Taille zieren, sondern konnte lose auf den Hüften liegen. Dabei standen den Damen perlenbestickte Stoffgürtel oder schmale Ledergürtel zur Auswahl, an die man den Geldbeutel, das Schlüsselbund, das Gebetbuch, den Kasten mit dem Löffel und dem Messer – man nahm sein eigenes Besteck überall mit hin – , den Rosenkranz, eine Reliquie, ein Paar Handschuhe, eine Parfümdose und eine Schere mit Nadeldöschen hängen konnte. Außerdem wurde beim Oberkleid das vorne und hinten dreieckig gestaltende Dekolleté sowie das Tragen von Glöckchen oder Schellen an Rocksäumen, an der Gugel, am Gürtel und an den Schuhspitzen sehr beliebt.
Neben dem Tasselmantel trug man den Nuschenmantel, der vorne mit einer Spange, der Nusche, zusammengehalten wurde, oder die Heuke, einen ärmellosen Überwurf, den man über den Kopf legte, und dessen rechte Seite ziemlich großzügig über die linke Körperseite in Ellenbogenhöhe umgeschlagen und dort unsichtbar befestigt wurde. Worauf jedoch keine Frau mehr verzichten wollte, war – zum Entsetzen der Geistlichkeit – die Schleppe. Die Franziskaner waren so erbost über die "Teufelskleidung", daß sie den schleppetragenden Damen rundweg die Absolution verweigerten. Die Geistlichen führten jedoch gegen die Schleppen ebenso wie gegen zu weite Ausschnitte, zu kurze Röcke und zu enge Kleider, die ihrer Meinung nach die Sittsamkeit in Gefahr brachten, einen aussichtslosen Kampf.
Der Zisterziensermönch Cäsarius von Heisterbach (13. Jh.) erzählte unter Berufung auf einen glaubwürdigen Augenzeugen folgendes: In Mainz habe ein Priester, als er nach dem Sonntagsgottesdienst dem Volk das Weihwasser spendete, am Ausgang der Kirche plötzlich eine Dame erblickt, "die in einem prunkvollen Aufzug daherkam und mit allem möglichen Schmuck farbenprächtig wie ein Pfau aufgemacht war. Auf der überaus langen Schleppe ihres Kleides, die sie hinter sich herzog, sah er eine große Zahl von Teufeln sitzen. Sie waren klein wie Haselmäuse und schwarz wie die Mohren, sie vollführten ein lautes Gelächter und klatschten in die Hände und sprangen wie Fische im Netz zappelnd umher. Wahrhaftig: die Putzsucht der Frauen ist ein Netz des Teufels." (in: Sankt Elisabeth, Fürstin - Dienerin - Heilige, hrsg. von der Philipps-Universität, Sigmaringen 1981, S. 189)
Auch neue Haarfrisuren und Kopfbedeckungen wurden ausprobiert. Gefragt war z.B. das Gefrens, eine Fransenborte, die an einem Kopfreif befestigt war und den glatten Hinterkopf zwischen den Zöpfen- oder Schneckenfrisuren bedeckte (Abb. 21).
Die Haare flocht man nicht nur zu kunstvollen Haarmuscheln, sondern formte sie unter Verwendung von Haarnetzen auch zu Walzen, Kugeln oder Hörnern. Bedeckt wurden diese bizarren Frisuren – wie es sich für verheiratete Frauen gehörte – mit den unterschiedlichsten Hüten und Hauben.
Abb. 21: Im 15. Jh. war Italien in der Mode und in der Haartracht tonangebend. So trug auch die Gattin von Federigo da Montefeltro, Battista Sforza (hier im Bild), das besonders gefragte Gefrens, eine Fransenborte, die an einem Kopfreif befestigt wurde und die den glatten Hinterkopf zwischen der Schneckenfrisur, die die beiden Schläfen zierte, bedeckte.
Abb. 22: Isabella von Bourbon, die Herzogin von Burgund, schmückt ihr Haupt hier mit dem beim weiblichen Geschlecht besonders beliebten Hennin.
Der Hennin (Abb. 22) stellt wohl die bekannteste Hutform des Spätmittelalters dar. Diese mehr oder weniger hohe kegelförmige Kopfbedeckung, die aus Metall oder steifem Leinen hergestellt und mit Brokat oder anderen wertvollen Stoffen überzogen wurde, setzte sich aus drei Teilen zusammen: einem feinen Tuch, dem Mandil, das die hoch ausrasierte Stirn und das Haupthaar bedeckte, einem spitzen oder stumpfen Kegel und einem manchmal bodenlangen Schleier, dem Flinder, der von der Spitze des Hutes herabfiel.
Abb. 23: Die Schmetterlingshaube
Abb. 24: Die Hörnerhaube
Auch die Schmetterlingshaube (Abb. 23), ein Hennin mit doppeltem, kunstvoll angebrachtem Schleier, und die Hörnerhaube (Abb. 24), eine Art Doppelhennin, standen in der Beliebtheitsskala ganz oben. In Oberitalien trugen die Damen außerdem noch den Balzo, einen großen Stoffwulst, der den Kopf turbanartig umgab. Auch Filzhüte – eigentlich für die Männer gefertigt – und der Kruseler schmückten das Haupt der Frauen.
Abb. 25: Die Gattin des berühmten Malers Jan van Eyck († 1441), Margareta, bevorzugte als Kopfbedeckung den Kruseler.
Der Kruseler (Abb. 25) stellte ein halbkreisförmig zugeschnittenes Kopftuch dar, das an seiner das Gesicht rahmenden Fläche mit mehreren dichten Rüschen besetzt war. All diese Modeneuheiten des weiblichen Adels blieben jedoch im 14. Jh. nicht wie bisher auf ihren Stand beschränkt, sondern fanden große Nachahmung bei den reichen Patrizierinnen, den reichen Ehefrauen der Kaufleute und den reichen Handwerksfrauen. Selbst die ausgefallensten adligen Modeerscheinungen wurden von den reichen Bürgerinnen mit Begeisterung übernommen. So liefen die Frauen in der Stadt ebenfalls mit Schleppen, überlangen bauschigen Ärmeln und unzähligen Haubenarten herum. Und nach adligem Vorbild wurden ebenfalls die Augenbrauen gezupft, die Haare an der Stirn und an den Schläfen entfernt und mit Färberröte blond oder mit Henna und Indigo tiefschwarz gefärbt, das Gesicht mit einer Schminkfarbe aus Brombeersaft und Öl "gerouget" und die Finger mit Ringen überladen.
Als gegen Ende des 15. Jhs. die sozialen Unterschiede in der Kleidung trotz aller Verbote geringer wurden, versuchten die Adligen besonders mit kostbaren Schmuckstücken ihre "Höherwertigkeit" zu demonstrieren. Aber der Schmuck hatte noch andere Funktionen zu erfüllen, so diente er auch als Kapitalanlage und als Talisman.
Schließlich hieß es, der Diamant bewahre seinen Träger oder seine Trägerin vor jeglichem Schaden, der durch andere Menschen verursacht werden könnte. Schwangere Frauen sehen mit ihm einer glücklichen und leichten Geburt entgegen. Am linken Arm getragen, schütze er vor wilden Tieren, Gift und bösen Geistern. Der Rubin und der Balas halten Wacht über Hab und Gut ihres Trägers. Der Smaragd verhindere Augenkrankheiten, bewahre vor Fallsucht und schütze vor Blitzeinschlägen. Der Türkis verhindere den Verlust von Gliedmaßen. Der Saphir heile Geschwüre und erlöse von möglicher Gefangenschaft. Außerdem wirke er kleingemahlen als Abführmittel und helfe zudem gegen die Wassersucht. Der Granat bringe Glück, falls man vor Gericht zitiert werde, und befreie von Schwermut. Der Achat helfe gegen den Stich des Skorpions und mache, auf der linken Seite getragen, außerdem weise und angenehm. Zusätzlich soll er, wenn man ihn beim Schlafen unter den Kopf legt, viele Traumbilder erzeugen. Der Beryll helfe, zermahlen und mit Wasser getrunken, gegen Krankheiten der Leber, bewahre vor Feinden und erfreue das Herz. Der Gagat fördere die Geburt, der Topas halte seine Träger keusch, und der Chrysolith vertreibe die Melancholie. Doch wurden diese Edelsteine und Halbedelsteine wertemäßig noch vom Elektron, das aus den sieben Metallen Blei, Zinn, Eisen, Gold, Kupfer, Quecksilber und Silber gewonnen wurde, übertroffen. Aus ihm konnte man Gefäße, Leuchter, Waffen, Amulette, Glocken, Spiegel und Ringe herstellen. Und all diese Gegenstände schützten ihre Besitzer vor Gift und vor Feinden, da das Elektron in der Lage war, dessen bzw. deren Anwesenheit durch eine Farbveränderung anzuzeigen. Gegebenenfalls – so hieß es – mache es auch unsichtbar und offenbare zudem die Unzüchtigen und Ehebrecher.
Abb. 26: Auch der Maler Albrecht Dürer († 1528) war – wie dieses Selbstbildnis zeigt – ein sehr modebewußter Mann. So ließ er nicht nur seine langen Haare mit dem Brenneisen kräuseln, sondern kleidete sich auch nach dem letzten Schick, was die Männermode seiner Zeit betraf. Besonders beliebt waren nämlich gegen Ende des 15. Jhs. die weit ausgeschnittenen, gefälteten Hemde, die engen, vorne weit offenen Schecken und die parfümierten Handschuhe.
Die Männermode des 14. und 15. Jhs. übertraf die Frauenmode sogar noch an Buntheit und Ideenreichtum. Dabei wurde der Männerrock im Laufe der Zeit immer kürzer. 1330 reichte er noch bis zu den Waden, 1350 bedeckte er schon nicht mehr die Knie, und 1364 endete er im Bereich der Hüften als Jacke, die Schecke (Abb. 26) genannt wurde. Diese Schecken fielen so eng aus, daß sie nicht mehr über den Kopf gezogen werden konnten. Man öffnete sie vorne und besetzte sie mit Knöpfen. Da der Idealmann im Spätmittelalter schmale Taille und breite Schultern besitzen mußte, boten die Schneider diese neue Jackenform im Taillenbereich sehr eng und im Brustraumbereich mit reichlich viel Baumwolle ausstaffiert zum Verkauf an.
Auch im Bürgertum fand die Schecke begeisterte Aufnahme. Ihre Ärmel waren glatt und bis zum Handgelenk enganliegend, erst dort erweiterten sie sich zu glockenförmigen, manchmal bis über die Fingerspitzen herabfallenden Manschetten, den Muffen. Wegen des großen Halsausschnittes trug man unter ihr oft ein feines, gefälteltes Hemd.
Der obligate Gürtel, mit einem Dolch, einem Messer und einem Geldbeutel versehen, befand sich nur noch lose auf der Hüfte.
Bei der Verkürzung des Oberrockes zur Schecke trat jedoch ganz nebenbei ein bedeutendes Problem auf. Bisher wurden die Beine mit langen Strümpfen bedeckt, die mit Nesteln am Gurt befestigt wurden. Der Anblick, der sich beim Tragen der kurzen Jacke nun bot, war für die Geistlichkeit schockierend. Auf deren dringliches Ermahnen hin ließ die Stadt Konstanz 1390 verordnen, daß die Männer, die Schecken tragen wollten, die Scham vorn und hinten zu bedecken hätten. Aus einer Mainzer Chronik von 1367 erfahren wir, daß man den jungen Männern mit ihren viel zu kurzen Jacken beim Bücken "in den Hintern" sehen konnte. Anscheinend wurden die Beinlinge so eng, daß die Herren auf ihre z.T. sackartigen Leinenunterhosen verzichten mußten. Aber warum trugen sie nicht die mittlerweile vorhandenen kurzen Unterhosen, oder malten die Geistlichen wieder einmal den Teufel an die Wand und sahen Fleisch, wo keines war?
Abb. 27: Die Hosenlätze
Im Laufe des 15. Jhs. nähte man die ledernen oder wollenen Strümpfe endlich zu einer enganliegenden Strumpfhose zusammen, die entweder nur hinten oder vorn und hinten ihre Nähte zeigte und im vorderen Schambereich mit einem dreieckigen Hosenlatz (Abb. 27) versehen wurde. Beliebt waren Strümpfe oder Strumpfhosen, die aus dem sehr dehnbaren Scharlach gefertigt waren und die Farben Rot, Braun, Blau, Grün oder Weiß aufwiesen. Und das Tragen von einem Paar unterschiedlich gefärbter Strümpfe galt immer noch als ausgesprochen "schick". Wie wahre Paradiesvögel liefen die spätmittelalterlichen Männer durch die Gassen ihrer Städte!
Während wir Frauen heute dank der Erfindung der Büstenhalter zum Schauobjekt der Männer geworden sind, konnte sich das weibliche Geschlecht im Mittelalter und auch noch in der frühen Neuzeit am Männlichsein des anderen Geschlechtes satt sehen. Denn die Herren von damals verbargen ihre Schätze nicht unter einer trostlosen Mode. Mit Schleifen und Fransen an den Hosenlätzen wurde gerade das betont, was die Geistlichkeit so gern verhüllt gesehen hätte. Im Laufe des 15. Jhs. wurde der Hosenlatz sogar noch vergrößert und entwickelte sich weiter zur Schamkapsel oder Braguette, die im 16. Jh. die Größe eines Kinderkopfes erreichen konnte. In Spanien sollen die Männer um 1560 "mit einem nie mehr zu überbietenden Grad an Deutlichkeit" das kostbare, männliche Geschlechtsteil ausstaffiert haben. Und obwohl es schon im 15. Jh. eine ganze Flut von Strafpredigten und Moralvorschriften gab, blieben die adligen und bürgerlichen Herren ihren Schamkapseln (Abb. 28) bis zum Ende des 16. Jhs. treu.
Abb. 28: Die Hosenlätze wurden zum großen Ärgernis für die Geistlichen im Laufe des 15. und 16. Jhs. mit Hilfe von Watte, Werg, Stoffresten, ja sogar Kaninchenpfoten immer weiter ausstaffiert, bis sie schließlich die Größe eines Kinderkopfes erreichten. Diese sogenannten Schamkapseln waren in allen Ständen beliebt. Im obigen Bild ziert sie den Prinzen Don Juan († 1568), den Sohn und Thronfolger des spanischen Königs Philipp II.
Der Bischof Musculus aus Frankfurt schrieb im Jahre 1555 dazu folgendes: "Unsere jungen Kumpanen lassen den Latz vorn mit dem Höllenfeuer und dem Lappen über die Maßen groß machen, so daß der Teuffel darin sitzt und zu allen Seiten hinausschaut, allein zum Ärgernis und bösen Beispiel, ja zur Verlockung und Verführung armer, wahnsinniger und unschuldiger Mädchen." (in: Erika Thiel: Geschichte des Kostüms, Berlin 1980, S. 170).
Neben den oben beschriebenen kurzen Jacken wurden im Spätmittelalter auch noch lange Gewänder getragen – und zwar besonders von der Geistlichkeit und den älteren, angesehenen Herren.
So waren für die Männer im 14. und 15. Jh. Mäntel in sämtlichen Längen verfügbar. Modelle, die bis zum Boden reichten, wurden mit Hängeärmeln und einer Schleppe ausgestattet. In Frankreich wurde ein vorne offener Mantel, "Houppelande" genannt, beliebt, der im Taillenbereich mit einer Schnur umgürtet wurde.
Neben der Houppelande war seit der zweiten Hälfte des 14. Jhs. noch ein kreisförmiger Mantel besonders gefragt: die Heuke, die auf der rechten Seite von oben bis unten aufgeschlitzt war und im Gegensatz zum gleichnamigen Mantel der Frauen auf der rechten Schulter mit Hilfe eines Knopfes zusammengehalten wurde.
Abb. 29: Ratsherr mit Schaube
und Hornschuhen
Der beliebteste Mantel des 15. und 16. Jhs. war die Schaube (Abb. 29) mit ihrem großen Pelzkragen, der oft weit über die Schultern reichte. Angefertigt wurde die teure Schaube aus schwarzen, seltener grauen, braunen oder roten, feinen Wollstoffen, und für kältere Jahreszeiten wies sie ein zusätzliches Pelzinnenfutter auf.
Im Spätmittelalter ließen die Menschen – was die Mode betraf – ihrer Phantasie freien Lauf. Man entwarf Tüten-, Sack-, Puff-, Beutel-, Schlitz-, Bausch-, Keulen- und andere Ärmeltypen und versah die Ärmelausschnitte, die Hüte und die Kleider mit ausgezackten Lappen, worunter man in der Modefachsprache dann ein "gezaddeltes" Gewand verstand.
Im 15. Jh. wurde das Herzogtum Burgund in der Mode tonangebend. Die adligen Herren kleideten sich hier mit reichen und schweren Stoffen wie Gold- und Silberbrokaten. Die offizielle burgundische Hoffarbe wurde jedoch das Schwarz. Denn, um bei all diesen kostbaren und bunten Gewändern noch aufzufallen, blieb gar keine andere Farbe mehr übrig.
An Kopfbedeckungen waren bei den Männern nun das Barett, die Gugel, der Filzhut und die Sendelbinde im Gebrauch. Auch turbanartige Konstruktionen verhüllten ihre Häupter.
Abb. 30: Der Kölner Bürgermeister Arnold von Brauweiler zeigt sich hier mit der im Spätmittelalter und in der Renaissance beliebten Hutform, dem Barett.
Das Barett (Abb. 30), das gegen Ende des 15. Jhs. die beliebteste Kopfbedeckung wurde und das im 16. Jh. sogar bei den Frauen großen Anhang fand, konnte um 1520 alle anderen Formen an Hüten in die untersten Stände verdrängen. Die ersten Baretts waren noch recht klein und mit einer hinten angebrachten Krempe versehen, aber schon bald nahmen sie beträchtliche Ausmaße an und wurden mit Federn, Bändern, Edelsteinen und Broschen geradezu überladen und nur noch seitlich am Kopf getragen.
Der Filzhut, auch Biberhut genannt, bestand aus Biberhaaren und war wegen seines hohen Preises nur den Reichsten vorbehalten.
Abb. 31: Die Sendelbinde aus leichtem Seidenstoff stellt eine charakteristische burgundische Kopfbedeckung dar. Die Position des herabhängenden Stoffes – ob er die rechte oder die linke Schulter ziert – offenbart die politische Gesinnung seines Trägers. In den städtischen Auseinandersetzungen und in den Bürgerkriegen konnten sich hierdurch die unterschiedlichen Parteigänger sofort erkennen.
Die Sendelbinde (Abb. 31), die aus leichtem Seidenstoff angefertigt wurde, konnte unterschiedlich getragen werden. Entweder hing die Binde dieser Kopfbedeckungsart seitwärts lang herab, oder sie wurde turbanartig um den Kopf gebunden, wobei das freie Ende hoch emporragen sollte.
Die Gugel, die schon im 12. und 13. Jh. getragen wurde, erhielt auf ihrer Rückseite einen "Schwanz", der so lang wurde, daß verschiedene städtische Magistrate glaubten, dagegen vorgehen zu müssen. Diesen langen "Gugelschwanz" konnte man – je nach Lust und Laune – um den Hals legen oder turbanartig um den Kopf wickeln.
In der Hutmode gab es bei den Männern wie bei den Frauen keine Grenzen! Die Italiener z.B. bevorzugten im 15. Jh. fezartige Kappen.
Auf die Pflege ihrer Haare legten die Männer im 14. und 15. Jh. ebenfalls großen Wert. Mit Brenneisen und Eiweiß wurden die Haarsträhnen gelockt oder gekräuselt. Im Gegensatz zu den vorigen Jahrhunderten ließen die jungen Herren ihre Haare nun sehr lang wachsen. Bart trug man im Spätmittelalter jedoch selten, und wenn - dann färbte man ihn häufig knallrot! Nur bei den Königen und Fürsten waren Bärte wie der Kinn- und der Knebelbart beliebt. In Frankreich ließen die Adligen ihre Bärte zu zwei Spitzen frisieren.
Abb. 32: Die burgundische Herrenfrisur des 15. Jhs., die hier von Nicholas Rolin († 1461), dem bedeutendsten Politiker und Kanzler des burgundischen Herzogtums, vorgeführt wird, glich einer kappenartigen Perücke. Die Haare wurden dabei im Nacken und über den Ohren ausrasiert und vom Wirbel gleichmäßig nach allen Seiten herabgekämmt.
In Burgund wurde in der zweiten Hälfte des 15. Jhs. eine neue Haarfrisur eingeführt, die einer kappenartigen Perücke (Abb. 32) glich und bei der stets auf einen Bart verzichtet wurde.
Wie im Hochmittelalter war der Schnabelschuh auch im Spätmittelalter die beliebteste Schuhform. Nur die Länge der Schuhspitzen war mittlerweile genau vorgeschrieben. So durften Fürsten und Prinzen Schuhspitzen von 2 1/2 Fuß, höhere Adlige von 2 Fuß, einfache Ritter von 1 1/2 Fuß, reiche Bürger von 1 Fuß und gewöhnliche Leute von 1/2 Fuß Länge besitzen. Aus dieser Zeit stammt auch der bekannte Ausspruch: auf großem Fuß leben.
Neben den Schnabelschuhen boten die Schuster noch knöchelhohe Halbschuhe und -stiefel, die auf einer ihrer Seiten geschnürt oder geknöpft wurden, und einfache Ledersohlen an. Letztere wurden durch Riemen an der Lauffläche der Strümpfe befestigt. Als gegen Ende des 15. Jhs. die Schnabelschuhe endlich außer Mode gerieten, traten die Kuhmaul- und Hornschuhe (Abb. 29) an ihre Stelle.
Im Spätmittelalter änderte sich auch die Ritterrüstung. Neben den Schwertern und Lanzen verwendete man in den Kämpfen Streit- oder Mordäxte, Sensen, Glefen (kurze Speere mit Widerhaken), Morgensterne und Stechdolche. Zwar wurden diese Waffen ebenso wie die Armbrust und der Pfeil und Bogen eines Ritters für unwürdig gehalten, ja der Papst bezeichnete die Benutzung von Pfeil und Bogen und Armbrust sogar für unchristlich, aber das hinderte die Ritter nicht im geringsten, sie trotzdem zu verwenden. Ein geübter Schütze konnte 10 - 12 Pfeile pro Minute abschießen und mit einem englischen Langbogen noch in einer Entfernung von 250 m sicher sein Ziel treffen, und ein Fachmann auf dem Gebiet des Armbrustschießens konnte mit dieser im Durchschnitt 8 kg schweren Waffe ein bis zwei Eisenbolzen pro Minute abschießen und verfehlte sein Opfer auf 100 m Entfernung todsicher nicht. So ist es kein Wunder, daß bei diesen Waffen und ihrer ständigen Weiterentwicklung der Ringpanzer aus dem 12. und 13. Jh. nur noch ungenügenden Schutz bot und verstärkt werden mußte.
Zunächst versuchte man, das Kniegelenk, die Beine, die Füße, die Arme und den Hals durch zusätzliche Eisenplatten vor Verletzungen zu sichern. Außerdem wurde ein neuer Waffenrock, Lendner genannt, aus Leder angefertigt, den man stark polsterte und innen und außen ebenfalls mit eisernen Platten versah.
Gegen Ende des 14. Jhs. fügte man die bisher immer noch einzelnen Plattenteile zum Brustharnisch zusammen. Diese Harnischform bestand nur noch aus einem Brustteil und zwei Rückenteilen, die durch Scharniere miteinander verbunden wurden. Im Laufe des 15. Jhs. trug der Ritter schließlich den Plattenharnisch, der im Gegensatz zum alten Brustharnisch auch den Unterkörper besser schützen konnte.
Abb. 33: Kaiser Maximilian I. (zweite Person von links) in einer Waffenschmiede
Hergestellt wurden die Rüstungen vom Waffenschmied (Abb. 33), der nicht nur die Einzelteile des Plattenharnischs dem Körperbau des künftigen Trägers genauestens anzupassen, sondern auch das Muskelspiel an den Armen und den Beinen zu berücksichtigen hatte. Denn der Kämpfer durfte in seiner Bewegungsfreiheit nicht völlig eingeschränkt werden. Aus diesem Grund blieben z.B. die Kniekehlen und Achsenhöhlen weiterhin ungepanzert und mußten durch eiserne Maschengeflechte, die auf Leinenstoff aufgenäht wurden, gegen eventuelle Verletzungen gesichert werden. Bevor der Ritter seinen "Panzermaßanzug" vom Waffenschmied ausgehändigt bekam, mußten die Rüstungen noch Probebeschüsse oder Schläge mit schweren Stangen über sich ergehen lassen. In Frankreich erhielten die Rüstungen im 14. Jh., die solche Härtetests überstanden hatten, Kontrollmarken.
Zwar durften sich die Ritter in diesen Plattenpanzern, die im 16. Jh. aus 160 - 180 Einzelteilen bestanden und die bis zu 46 kg wiegen konnten, beim Kämpfen sicherer fühlen, aber es gab auch eine Menge Nachteile. Beim Anlegen und Ablegen der Rüstung benötigte man mindestens zwei Helfer. Außerdem machte das Gehen große Schwierigkeiten, wozu auch die Helme beitrugen, die nur schmale Sehschlitze besaßen. Fiel man vom Pferd oder durch andere unglückliche Zufälle zu Boden, war man hilflos wie eine auf dem Rücken liegende Schildkröte. Der unbequeme Topfhelm aus dem 13. Jh. wurde im 14. Jh. durch die Beckenhaube und die Hundsgugel mit aufklappbarem Visier ersetzt. Die Sichtverhältnisse blieben jedoch auch bei diesen Helmformen wie bisher sehr bescheiden.
Da sich im Spätmittelalter die wirtschaftliche Lage der Handwerker und der Bauern verbessert hatte, stieg auch in diesen Kreisen das Interesse für die Mode. Natürlich richtete man sich nach dem Modegeschmack des Adels. Welche Ärmel die (reichen) Bauern z.B. an ihre Gewänder nähen ließen, erfahren wir aus folgender Quelle: "Bei andern (Bauern) war der linke Arm weiter als der rechte, ja sogar bei manchen weiter als der ganze Rock lang war. Andere hatten beide Ärmel von solcher Weite, und wieder manche zierten den linken Ärmel auf verschiedene Weisen, theils mit Bändern von allerlei Farben, theils mit silbernen Röhrlein an seidenen Schnüren..." (in: René König und Peter W. Schuppisser: Die Mode in der menschlichen Gesellschaft, Zürich 19612, S. 48)
Die Kleider der Bäuerinnen verloren im 14. und 15. Jh. ihren hemdartigen Schnitt und paßten sich der Form des Oberkörpers an. Viele Bäuerinnen konnten sich zum erstenmal ein zusätzliches kürzeres Oberkleid oder zumindest eine Schürze leisten.
Selbst die Kleidung der weniger wohlhabenden Bauern bestand nicht mehr nur aus dem Hemdkittel und den langen und weiten Hosen, sondern erweiterte sich um einen kurzen, gegürteten Mantel mit Kapuze, eine ärmellose Weste und eine enge Hose.
Die Mode wurde eine Leidenschaft, die jedes Land und jeden Stand in Europa ergriff. Bei dieser Entwicklung sah sich der Adel natürlich immer mehr seiner Modeexklusivität beraubt. So erfährt man in einer Verordnung König Karls VII. von Frankreich († 1461) folgendes: "Es ist dem König vorgestellt worden, daß von allen Nationen der Erde keine so entartet ist, keine so veränderlich, so unmaßend, so maßlos und unbeständig in der Kleidung wie die französische, und daß man vermittelst der Kleider nicht mehr den Stand und Rang der Leute erkennt, ob sie Prinzen sind oder Edelleute oder Bürger oder Handwerker, weil man es duldet, daß jeder nach seinem Vergnügen sich kleidet, Mann wie Frau, in Gold- und Silberstoff, in Seide oder Wolle, ohne Rücksicht auf seinen Stand zu nehmen." (in: Erika Thiel, ebenda, S. 122/123)
Ja die Kleidung schien ihre Bedeutung als Standessymbol zu verlieren. Die Regensburger Bürgerin Diemut Hiltprand, geb. Neumburger, besaß z.B. laut ihres Testamentes vom 26.6.1308 einen grünen und einen braunen Mantel, drei Sukenien (kurze, ärmellose Übergewänder), von denen eines aus Seide, ein anderes aus Scharlach war, zwei dazu passende Untergewänder, einen pelzverbrämten Rock, einen Pelzrock und zwei lange Oberkleider, von denen eines sogar mit Perlen bestickt war. An Schmuck verfügte sie unter anderem über drei silberne Gürtel und fünf goldene Spangen.
Die Obrigkeit versuchte sich, mit Hilfe neuer Gesetze gegen diesen "bürgerlichen" Luxus zu wehren. So erließ sie zunächst in Frankreich, Spanien und Italien und in der zweiten Hälfte des 14. Jhs. auch in Deutschland sogenannte Kleiderordnungen. Der Magistrat oder der Landesherr verkündete, daß durch den Kleiderluxus nicht nur die Standeszugehörigkeit verwischt wäre, sondern auch viele Bürger stark verschuldet bzw. in finanzielle Notlagen geraten wären, da sie ihren Lohn und sogar ihren Notpfennig für den Kauf kostbarer Kleidungs- und Schmuckstücke verwendet hätten.
Eine Konstanzer Kleiderordnung aus dem Jahre 1390 verbot deshalb ihren Bürgerinnen folgendes zu tragen:
In einer Kleiderordnung aus Speyer im Jahre 1356 wurde das Tragen von ungewohnten Haartrachten, üppigen Kopftüchern, Hutverzierungen, auffälligen Lappen an den Ärmeln, Zaddeln an Mützen und Schuhen, eng geschnürten Kleidern, großen Halsausschnitten, die die Schultern nicht mehr bedeckten, Schnabelschuhen und bei den Männern von Röcken, die so kurz waren, daß man die Knie sehen konnte, unter Strafe gestellt.
Die Obrigkeit von Straßburg wollte auf ausdrücklichen Wunsch der Geistlichkeit gegen Ende des 14. Jhs. die enggeschnürten und weitausgeschnittenen Kleider abschaffen. Ebenfalls auf Wunsch der Geistlichkeit verordneten die Städte Ulm im Jahre 1420 und Konstanz im Jahre 1439, daß die Frauen ihren Hals unter Mänteln, Kleidern oder Schleiern zu verbergen hätten.
Übertrat man diese Kleiderverbote, mußte man mit recht hohen Geldbußen rechnen. Zur Überwachung der Kleiderordnungen stellten einige Städte Stadtknechte ein oder förderten einfach durch hohe Belohnungen innerhalb der Bevölkerung die Denunzierung.
In Venedig, das zwischen 1450 und 1500 eine außerordentliche Blütezeit mit dem entsprechenden Anwachsen der Privatvermögen erlebte, wurde in dieser Zeit alle zweieinhalb Jahre eine größere oder kleinere Luxusverordnung erlassen. Aber in manchen Städten waren die Gesetze so angelegt, daß jedem Übertreter bei Zahlung einer Gebühr oder einer Buße ein Hintertürchen zur Benutzung von verbotenen Kleidungsstücken offenblieb, so daß hier die Luxusgesetzgebung eher den Charakter einer Sondersteuer annahm.
Dennoch folgte im 14. und 15. Jh. eine Kleiderordnung nach der anderen, ohne das von Erfolgen gesprochen werden konnte. Die Obrigkeit wurde trotzdem nicht müde, bis in die zweite Hälfte des 18. Jhs. hinein Kleiderordnungen zu erlassen.
Auch die Geistlichkeit ließ nicht locker! Aber ihr Kampf besonders gegen das weibliche Dekolleté blieb ebenfalls erfolglos. Im 16. Jh. waren große Ausschnitte sogar gefragt wie nie zuvor. Die Hofdamen von Katharina von Medici († 1589), der Königin von Frankreich, trugen schließlich Kleider, die selbst die Brustwarzen unbedeckt ließen.
"Die Busenknospen werden oft mit diamantbesetzten Ringen und Käppchen geziert, die Busenhügel durch goldene, mit Kreuzen und Schmucksachen beschwerte Kettchen miteinander verbunden..." (in: René König und Peter W. Schuppisser, ebenda, S. 57).
Katharina von Medici ordnete für ihre Hofdamen sogar Oberkleider an, die speziell den Busen unverhüllt ließen.
Bisher blieb in der Darstellung der unterschiedlichen Modetrends nur noch die Kinderkleidung unerwähnt. Aber im Gegensatz zu heute gab es damals noch keine spezielle Mode für die Kinder. Die Jungen und Mädchen erhielten die gleichen Frisuren und trugen die gleichen Kleidungsstücke wie die Erwachsenen.
Gegen Ende des 15. Jhs. änderte sich die Mode der Erwachsenen erneut. Die Männer zeigten Interesse an den Rundungen des weiblichen Geschlechtes, das sofort modemäßig seinen Niederschlag fand. So wurden durch die neuen Kleider die breiten Hüften der Frauen betont oder, falls sie fehlten, durch breite Wulste vorgetäuscht. Bauschärmel, breite Mäntel und hohe, mit künstlichen seidenen Haaren durchsetzte Frisuren gehörten zur reifen, heißblütigen Frau, deren üppige Formen die Sinne des Mannes betören sollten. Zusätzlich trennte man das Frauenkleid zum ersten Mal in Leibchen und Rock. Die Schuhe verloren außerdem ihre übertriebenen Spitzen und paßten sich dem Fuß an. Jedoch das non plus ultra für jede Dame und für jeden Herrn wurden die Handschuhe aus Seide, die mit Gold und Perlen bestickt und stets reichlich parfümiert waren. Mit ihnen, dem Dekolleté und den Schamkapseln verließen die Menschen das, was die Historiker als das Mittelalter bezeichneten, und schritten in die "Neue Zeit".
Lesetipps:
(Falls die genannten Bücher in Ihrer Bücherei nicht zu finden sind, bestellen Sie sie dort per Fernleihe!)
Lohnenswerter Ausflug:
Quelle: http://www.kleio.org/de/geschichte/alltag/kap_II3.html