SPÄTMITTELALTER |
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Die Hochzeit des Renaud de Montauban |
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Höfisches Obergewand mit Schleppe für die Dame im 14./15.
Jahrhundert. |
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Die nach Originalen handgefertigten Zinnknöpfe im Detail |
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Das Beispiel der Kleidung eines Herrn um 1330, bestehend aus Cotte und Surcot. |
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Kopfbedeckung des 15. Jahrhunderts, entwickelt aus der beliebten Gugel
mit langem Zipfel (Sendelbinde). |
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1871 veröffentlichte Carl Köhler, Historien-Maler in Nürnberg, das Buch "Die Trachten der Völker in Bild und Schnitt".
Soweit ich weiß, war es das erste Werk überhaupt, das sich vornehmlich mit den technischen Aspekten der Kostümkunde beschäftigte, sprich:
Dem Zuschnitt historischer Kostüme. Die hier gezeigten Schnitte hat der Autor durch Studium zeitgenössischer Abbildungen und experimentieren gewonnen. Mit anderen Worten: Die Schnitte sind bestenfalls gut geraten, kommen der Wahrheit vielleicht sehr nahe - aber sie sind nicht das einzig Wahre. Die Ärmel hat er sich übrigens öfters mal gespart.
Seyd gegrüßt,
der Pepersack erhält anläßlich seines Ehrentages, an seinem 40. zigsten Jahrestages eine Schaube.
Zur Schaube:
Gegen die Mitte des 14. Jahrhunderts vollzieht sich in der Männerkleidung ein grundlegender Wandel: An die Stelle des langen Rockes tritt ein kurzer, den Körper modellierender Rock, die Schecke.
Der immer engere Zuschnitt bewirkt schließlich, dass der Rock vorne aufgeschnitten und mit Knöpfen versehen wird.
Die Schuhe enden in langen, oft ausgestopften Spitzen (Schnabelschuhe). Als Mantel wird ein ärmelloser, glockenförmig geschnittener Umhang, der auf der rechten Schulter geschlossen wird, die Heuke, getragen.
In der Frauenmode, die ja in Bezug auf Enge der Männerkleidung vorausgegangen ist, setzt sich das Dekolletee durch.
Das charakteristische Kleidungsstück der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts ist im deutschen Bereich die Schaube, ein stoffreiches mit Ärmeln versehenes, vorne offenes Obergewand, das meist einen Kragen besitzt und mit Pelz gefüttert oder besetzt ist. Weitere wichtige männliche Kleidungselemente sind das darunter getragene Wams, das Hemd und die Hose sowie als Kopfbedeckung das Barett. Der Schnabelschuh wird vom Kuhmaul abgelöst.
(http://www.lehnswesen.de/alltag-im-mittelalter/kleidung-im-mittelalter/)
Im zum Teil stark prosperierenden 14. Jahrhundert begannen die Kleidungsunterschiede zwischen Adel und Bürgern immer mehr zu verwischen. In Frankreich kam der Adel immer mehr davon ab, lange Gewänder zu tragen und ging dazu über, den kurzen Rock der Städter zu bevorzugen. Die vertikale Linie blieb weiterhin dominierend. Diese schlanke Linie wurde durch die zunehmende Verwendung von Knöpfen in der Spätgotik noch gesteigert. Frankreich, dass diese Entwicklung "in Gang" gesetzt hatt, konnte sie jedoch (aufgrund des hundertjährigen Krieges) nicht zur vollen Entfaltung führen. Dies blieb dem Herzogtum Burgund , einem der bedeutendsten Höfe der damaligen Zeit vorbehalten. Dort entwickelte sich ein regelrechtes Modediktat, dass viele europäische Höfe seiner Zeit beeinflusste.
Charakteristisch für die burgundische Frauenmode war ein schmaler hochgeschnürter Gürtel, lange Schleppen und Schleier, die zum Teil bis zum Boden reichten, ein tiefer, reich geschmückter Halsausschnitt, auf dem Kopf ein kegelförmiges Gebilde, das einen halben Meter oder noch höher war - der Hennin . Die Taille rutschte weiter nach oben, knapp unter die Brust.
Der Ausspruch "auf grossem Fuss leben" stammt aus dieser Zeit der Schnabelschuhe. Die Schuhspitzen hatten konnten die mehrfache Länge des Fusses erreichen, manchmal war die Spitze verstrebt und mit Draht am Knöchel befestigt. Seine Länge richtete sich jeoch nach dem Stand des Trägers.
Bei den Männern entwickelte sich ein kurzer, anliegender und umgürteter Rock zum Hauptkleidungsstück, der Tappert . Die Ärmel manchmal in Längsrichtung aufgeschnitten, konnte man durch die Öffnungen das weiße Leinenhemd hindurchsehen. Manchmal wurde er mit regelmäßig gefalteten Schößchen verziert. Mit der zunehemenden Verkürzung des Rockes ging die Verschmelzung von Hose und Strumpf einher, zu einer Art strumpfartigen, eng anliegenden Hose, die den ganzen unteren Teil des männlichen Körpers von der Hüfte an abwärts bedeckte.
Ein weiteres Kennzeichen der burgundischen Mode war das Mi-Parti . Dieses tauchte vereinzelt bereits im 12. Jahrhundert auf. Seine größte Verbreitung fand es jedoch in der burgundischen Mode. Die Kleidungsstücke werden durch längs- oder querlaufende oder schräge Streifen in zwei in Form und Farbe verschiedene Hälften geteilt. Bisweilen war auch der Schnitt des Kleidungsstückes davon betroffen. So konnten die Ärmel recht unterschiedlich gestaltet sein. Das Mi-Parti hielt sich bis ins 16. Jahrhundert und war allein dem Adel vorbehalten. Dem Volk war es strikt verboten.
Am häufigsten verwendete Materialien waren auch weiterhin Stoffe aus Wolle, Baumwolle oder Leinen. In den reicheren Kreisen kam eine starke Vorliebe für kostbare golddurchwobene Damaste auf, die jedoch ihre Blütezeit in der Renaissance finden sollten.